Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sporn
ahd. sporo, mhd. spor(e) schwaches Mask. ; das -n ist aus den übrigen Kasus in den Nominativ eingedrungen (↑ "Backe"), zumeist im Plural Sporen, der Fortsetzung des mittelhochdeutschen Verbs spor(e)n ›mit den Füßen treten‹ ( < lat. spernere, erhalten in engl. spurn ›verächtlich zurückweisen‹), daneben früher der Plural Sporne, auch Spornen, Spörner; verwandt mit ↑ "Spur"; › Metallrädchen an der Ferse des Reitstiefels zum Antreiben des Pferdes‹: Dem rossz die Sporen gaben(L200 Josua Maaler), Eiserne/ guldene/ silberne Sporen (L308 Kaspar Stieler); als Zeichen der Ritterwürde von dem, der den Ritterschlag vollzog, dem Neuling angeschnallt, daher⊚ sich die Sporen verdienen ›sich bewähren‹: nach Brabant zu gehn, / … um meine Sporen zu verdienen (A222 Friedrich Schiller, Karlos 2,9), auch mit Attribut seine literarischen Sporen (A264 Heinrich von Treitschke 2,22); übertragen, veraltet »ein heftiger sinnlicher Antrieb, lebhafter Bewegungsgrund« (L003 Johann Christoph Adelung 1780), dazu ↑ "Ansporn"; seit dem Mittelhochdeutschen auch auf die nach hinten gerichteten Krallen an den Zehen bestimmter Vögel bezogen; Zusammensetzungen ⇑ "Heißsporn", "Rittersporn".
spornstreichs (L168 Matthias Kramer 1678, 16. Jahrhundert sporstraichs), adverbialer Genitiv wie "flugs" u. a. zu einem sonst ⇓ "S239" untergegangenen Spornstreich, also eigentlich ›so, daß man dem Pferd die Sporen gibt‹; ›unverzüglich, direkt‹;
spornen mhd. sporn, spürnen; zunächst
1 ›antreiben‹, veraltet übertragen für heute üblicheres "anspornen": eine Träne in Friederikens Auge spornte mich fortzufahren (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,47,8); dann auch
2 ›mit Sporen versehen‹, übertragen umgangssprachlich in der Verbindung
⊚ gestiefelt und gespornt ›bereit, fertig zum Aufbruch‹: gstiffelt und gesport / … geruest auf ein herfart (Sachs; L059 DWb).
ahd. sporo, mhd. spor(e) schwaches Mask. ; das -n ist aus den übrigen Kasus in den Nominativ eingedrungen (↑ "Backe"), zumeist im Plural Sporen, der Fortsetzung des mittelhochdeutschen Verbs spor(e)n ›mit den Füßen treten‹ ( < lat. spernere, erhalten in engl. spurn ›verächtlich zurückweisen‹), daneben früher der Plural Sporne, auch Spornen, Spörner; verwandt mit ↑ "Spur"; › Metallrädchen an der Ferse des Reitstiefels zum Antreiben des Pferdes‹: Dem rossz die Sporen gaben(L200 Josua Maaler), Eiserne/ guldene/ silberne Sporen (L308 Kaspar Stieler); als Zeichen der Ritterwürde von dem, der den Ritterschlag vollzog, dem Neuling angeschnallt, daher⊚ sich die Sporen verdienen ›sich bewähren‹: nach Brabant zu gehn, / … um meine Sporen zu verdienen (A222 Friedrich Schiller, Karlos 2,9), auch mit Attribut seine literarischen Sporen (A264 Heinrich von Treitschke 2,22); übertragen, veraltet »ein heftiger sinnlicher Antrieb, lebhafter Bewegungsgrund« (L003 Johann Christoph Adelung 1780), dazu ↑ "Ansporn"; seit dem Mittelhochdeutschen auch auf die nach hinten gerichteten Krallen an den Zehen bestimmter Vögel bezogen; Zusammensetzungen ⇑ "Heißsporn", "Rittersporn".
spornstreichs (L168 Matthias Kramer 1678, 16. Jahrhundert sporstraichs), adverbialer Genitiv wie "flugs" u. a. zu einem sonst ⇓ "S239" untergegangenen Spornstreich, also eigentlich ›so, daß man dem Pferd die Sporen gibt‹; ›unverzüglich, direkt‹;
spornen mhd. sporn, spürnen; zunächst
1 ›antreiben‹, veraltet übertragen für heute üblicheres "anspornen": eine Träne in Friederikens Auge spornte mich fortzufahren (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,47,8); dann auch
2 ›mit Sporen versehen‹, übertragen umgangssprachlich in der Verbindung
⊚ gestiefelt und gespornt ›bereit, fertig zum Aufbruch‹: gstiffelt und gesport / … geruest auf ein herfart (Sachs; L059 DWb).