Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
spontan
(L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801) < lat. spontaneus (zu spons ›freier Wille‹); anfangs1selbsttätig, freiwillig‹; heute
2.1einer plötzlichen Eingebung folgend, ungekünsteltspontane Herzlichkeit; Es wäre zu schön, ihm sowas mal zu sagen, ganz spontan ›Ich bin eine lichte Perle… ‹ (B.A255 Botho Strauß, Schlußchor 43); auch
2.2unorganisiert, improvisiertspontaner Streik.
Spontaneität (1776; L081 FWb) < franz. spontanéité; anfangs oft ⇓ "S168" philosophisch
1freie Selbstbestimmung‹; heute entsprechend spontan
2Unmittelbarkeit, Impulsivität des Handelns, Fähigkeit zur Improvisation‹; ⇓ "S149" jüngst
Sponti Kurzwort für Spontaneist, mit Suffix -i wie in ProliProletarier‹, SympiSympathisant‹ usw. (vgl. A.Greule, in: L217 MuSpra 94,207ff.), ›Mitglied einer undogmatischen, hedonistischen Richtung in der (studentischen) Alternativbewegung besonders der 1970er JahreDas Mäxchen war anfangs ne Sponti und ist jetzt auffem anarchistischen Trip (A083 Günter Grass, Butt 170). W.Berendt u. a., Zur Sprache der Spontis, in: L217 MuSpra 92,146ff.
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