Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
spicken
1 ⇓ "S087" zu ↑ "Speck", Anfang des 15. Jahrhunderts (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), im 13. Jahrhundert bereits im Kompositum ein gewant… mit grimmen sachen underspicket (Konrad von Würzburg, Trojanerkrieg 11295); zunächst1 ›reichlich ausstatten‹, häufig im Partizip Prät. gespickt: ein gespickter [›wohlgefüllter‹] Beutel (L169 Matthias Kramer), auf Geschriebenes bezogen: mit zusetzen, fabeln und… lügen gespicket (17. Jahrhundert; L059 DWb), mit anmerkungen gespickt (Lessing; L059 DWb); auch umgangssprachlich ›bestechen‹ (18. Jahrhundert; L059 DWb),
⊚ den Speck spicken ›übertreiben‹: wenn er die böse Art nicht hätte, den Speck zu spicken (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 14.10.79);
2 auf eßbares Fleisch bezogen ›mit Speck versehen‹ (1512; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): ein Hasen spicken (L308 Kaspar Stieler), ein gespickter Braten (L003 Johann Christoph Adelung 1780).
2 ⇓ "S087" (L169 Matthias Kramer 1702) im 17. Jahrhundert Spicker ›Plagiator‹; im Anschluß an ↑ 1spicken (1) oder zu lat. specere, spicere ›sehen‹ als Intensivum zu ↑ "spähen"; ›abschreiben, abgucken‹: wenn ja einer neben uns etwas nachschreibt, so spicken wir von ihm, stehlen(Lichtenberg; L059 DWb), zumeist ⇓ "S193" schülersprachlich, dazu ⇓ "S193" Spickzettel (L059 DWb).
1 ⇓ "S087" zu ↑ "Speck", Anfang des 15. Jahrhunderts (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), im 13. Jahrhundert bereits im Kompositum ein gewant… mit grimmen sachen underspicket (Konrad von Würzburg, Trojanerkrieg 11295); zunächst1 ›reichlich ausstatten‹, häufig im Partizip Prät. gespickt: ein gespickter [›wohlgefüllter‹] Beutel (L169 Matthias Kramer), auf Geschriebenes bezogen: mit zusetzen, fabeln und… lügen gespicket (17. Jahrhundert; L059 DWb), mit anmerkungen gespickt (Lessing; L059 DWb); auch umgangssprachlich ›bestechen‹ (18. Jahrhundert; L059 DWb),
⊚ den Speck spicken ›übertreiben‹: wenn er die böse Art nicht hätte, den Speck zu spicken (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 14.10.79);
2 auf eßbares Fleisch bezogen ›mit Speck versehen‹ (1512; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): ein Hasen spicken (L308 Kaspar Stieler), ein gespickter Braten (L003 Johann Christoph Adelung 1780).
2 ⇓ "S087" (L169 Matthias Kramer 1702) im 17. Jahrhundert Spicker ›Plagiator‹; im Anschluß an ↑ 1spicken (1) oder zu lat. specere, spicere ›sehen‹ als Intensivum zu ↑ "spähen"; ›abschreiben, abgucken‹: wenn ja einer neben uns etwas nachschreibt, so spicken wir von ihm, stehlen(Lichtenberg; L059 DWb), zumeist ⇓ "S193" schülersprachlich, dazu ⇓ "S193" Spickzettel (L059 DWb).