Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sonntag
ahd. sunnun tag, mhd. sun(nen)tac, frühe ⇓ "S124" Lehnübersetzung von lat. dies solis (spätrömische Benennung der Wochentage nach den sieben Planeten einschließlich Sonne und Mond); ursprünglich ›erster‹, seit den 1970er Jahren ›letzter Tag der Woche‹ (vgl. L097 GWb), Tag der religiösen Besinnung, an dem die Arbeit ruht: der sontag… heist ruge [Ruhe] tag odder feyertag odder heilig tag(Luther; L059 DWb), so in der festen Verbindung: nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,860), er dient dem Vergnügen: wo / Des Sonntags unter Tänzen / Gastfreundlich die Schwellen sind (A131 Friedrich Hölderlin, Das Nächste Beste; 2,327), dem Werktag entgegengesetzt: an sonn- und werkeltagen (Goethe; L059 DWb); als ⇓ "S048" Bestimmungswort auch zur Bezeichnung von Festlichkeit: Sonntagsbraten, Sonntagsessen, Sonntagsgesicht (alle L033 Joachim Heinrich Campe), Sonntagskleid (frühnhd.), bzw. (z. T.) abwertend ›dilettantisch‹, im 19. Jahrhundert Sonntagsjäger, Sonntagsreiter, heute Sonntagsfahrer, Sonntagsmaler (ähnlich Freizeitmaler, Hobbymaler).Sonntagskind (Fischart 1574) im ⇓ "S001" Aberglauben »dergleichen Kinder nicht nur Gespenster sehen können, sondern auch vorzüglich glücklich werden sollen« (L003 Johann Christoph Adelung1780);
sonntäglich (L134 Levinus Hulsius 1616) anfangs auch wie sonntägig: in einigen sonntäglichen morgenstunden (Lavater; L059 DWb), allgemein ›wie an einem Sonntag‹: einen sonntäglich geputzten lehrling (G.Keller; L059 DWb) bzw. zur Bezeichnung von sonntags regelmäßig Wiederkehrendem: sonntägliche Predigt (L169 Matthias Kramer);
sonntägig (1769; Goethe), anfangs auch wie sonntäglich zur Bezeichnung der Wiederholung: unsere sonntägige hausmannskost (Wieland; L059 DWb), allgemein ›was sonntags geschieht‹: bei'm sonn- und festtägigen kirchgang (Goethe; L059 DWb).
ahd. sunnun tag, mhd. sun(nen)tac, frühe ⇓ "S124" Lehnübersetzung von lat. dies solis (spätrömische Benennung der Wochentage nach den sieben Planeten einschließlich Sonne und Mond); ursprünglich ›erster‹, seit den 1970er Jahren ›letzter Tag der Woche‹ (vgl. L097 GWb), Tag der religiösen Besinnung, an dem die Arbeit ruht: der sontag… heist ruge [Ruhe] tag odder feyertag odder heilig tag(Luther; L059 DWb), so in der festen Verbindung: nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,860), er dient dem Vergnügen: wo / Des Sonntags unter Tänzen / Gastfreundlich die Schwellen sind (A131 Friedrich Hölderlin, Das Nächste Beste; 2,327), dem Werktag entgegengesetzt: an sonn- und werkeltagen (Goethe; L059 DWb); als ⇓ "S048" Bestimmungswort auch zur Bezeichnung von Festlichkeit: Sonntagsbraten, Sonntagsessen, Sonntagsgesicht (alle L033 Joachim Heinrich Campe), Sonntagskleid (frühnhd.), bzw. (z. T.) abwertend ›dilettantisch‹, im 19. Jahrhundert Sonntagsjäger, Sonntagsreiter, heute Sonntagsfahrer, Sonntagsmaler (ähnlich Freizeitmaler, Hobbymaler).Sonntagskind (Fischart 1574) im ⇓ "S001" Aberglauben »dergleichen Kinder nicht nur Gespenster sehen können, sondern auch vorzüglich glücklich werden sollen« (L003 Johann Christoph Adelung1780);
sonntäglich (L134 Levinus Hulsius 1616) anfangs auch wie sonntägig: in einigen sonntäglichen morgenstunden (Lavater; L059 DWb), allgemein ›wie an einem Sonntag‹: einen sonntäglich geputzten lehrling (G.Keller; L059 DWb) bzw. zur Bezeichnung von sonntags regelmäßig Wiederkehrendem: sonntägliche Predigt (L169 Matthias Kramer);
sonntägig (1769; Goethe), anfangs auch wie sonntäglich zur Bezeichnung der Wiederholung: unsere sonntägige hausmannskost (Wieland; L059 DWb), allgemein ›was sonntags geschieht‹: bei'm sonn- und festtägigen kirchgang (Goethe; L059 DWb).