Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
solch
ahd. so-lih ›so beschaffen‹, gemeingermanisch (got. swaleiks, engl. such); über den zweiten Bestandteil ↑ "Leiche"; zunächst adjektivisch, aus prädikativer Verwendung frühzeitig durch "so" verdrängt; wie so bezieht es sich als Demonstrativum häufig auf den Grad: solche Stärke, Schönheit; andererseits neben einem stark oder schwach flektierten Adjektiv: solche vortreffliche Manner (L308 Kaspar Stieler), solche edle Seele, auch flexionslos solch schönes Wetter; flexionslos auch vor ein: solch eine Tat neben eine solche Tat; mitunter in der Paarformel: Solche Herren, solche Knechte (L169 Matthias Kramer); substantivisch mit unbestimmtem Artikel, häufig abwertend, bei L169 Matthias Kramer noch in der doppelten Verneinung: ich bin kein solcher nicht / wie ihr vielleicht vermeinet; für sich stehend jetzt unüblich das sei ferne von mir, solches zu tun(A180 Martin Luther, 1.Mose 44,17) (dafür etwas solches oder jetzt so etwas), solcher ist das Himmelreich (Luther); zur Bezeichnung einer bestimmten Eigentümlichkeit: Ich bin… ein mensch. als solcher frage ich sie (Gotter; L059 DWb), so in der wissenschaftlichen Sprache seit dem 19. Jahrhundert Wendungen wie die Philosophie als solche (als Philosophie); kanzleisprachlich und dann auch (veraltet) ›derselbe‹, bei L003 Johann Christoph Adelung (1780) als »Fehler des gemeinen Lebens« getadelt, Kajus ist angekommen, und solcher will weiter reisen, dann auch schriftsprachlich Franz (dringt ihm einen Beutel auf). Hermann (wirft ihm solchen verächtlich vor die Füße) (A222 Friedrich Schiller, Räuber 4,8), der deines Besitzes so wert ist, weit mehr als jener, dem ich solchen einst zusagte (Thümmel).
ahd. so-lih ›so beschaffen‹, gemeingermanisch (got. swaleiks, engl. such); über den zweiten Bestandteil ↑ "Leiche"; zunächst adjektivisch, aus prädikativer Verwendung frühzeitig durch "so" verdrängt; wie so bezieht es sich als Demonstrativum häufig auf den Grad: solche Stärke, Schönheit; andererseits neben einem stark oder schwach flektierten Adjektiv: solche vortreffliche Manner (L308 Kaspar Stieler), solche edle Seele, auch flexionslos solch schönes Wetter; flexionslos auch vor ein: solch eine Tat neben eine solche Tat; mitunter in der Paarformel: Solche Herren, solche Knechte (L169 Matthias Kramer); substantivisch mit unbestimmtem Artikel, häufig abwertend, bei L169 Matthias Kramer noch in der doppelten Verneinung: ich bin kein solcher nicht / wie ihr vielleicht vermeinet; für sich stehend jetzt unüblich das sei ferne von mir, solches zu tun(A180 Martin Luther, 1.Mose 44,17) (dafür etwas solches oder jetzt so etwas), solcher ist das Himmelreich (Luther); zur Bezeichnung einer bestimmten Eigentümlichkeit: Ich bin… ein mensch. als solcher frage ich sie (Gotter; L059 DWb), so in der wissenschaftlichen Sprache seit dem 19. Jahrhundert Wendungen wie die Philosophie als solche (als Philosophie); kanzleisprachlich und dann auch (veraltet) ›derselbe‹, bei L003 Johann Christoph Adelung (1780) als »Fehler des gemeinen Lebens« getadelt, Kajus ist angekommen, und solcher will weiter reisen, dann auch schriftsprachlich Franz (dringt ihm einen Beutel auf). Hermann (wirft ihm solchen verächtlich vor die Füße) (A222 Friedrich Schiller, Räuber 4,8), der deines Besitzes so wert ist, weit mehr als jener, dem ich solchen einst zusagte (Thümmel).