Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sohn
ahd. sunu, mhd. sun, gemeingermanisch (got. sunus, engl. son) und indogermanisch (altind. sunú-, altslaw. synu); die nieder-/ mitteldeutsche Form mit o (für u) seit dem 16. Jahrhundert schriftsprachlich.1 ⇓ "S114" Bezeichnung des "Tochter" entsprechenden männlichen Verwandtschaftsverhältnisses zu ⇓ "S115" "Vater" und "Mutter": den sonen mit dem vader (1418; L320 Trübner), Erstgeborner… Son (L308 Kaspar Stieler); in der festen Verbindung
⊚ der verlorene Sohn von einem Frevler nach Lukas 15: dieser mein Son… war verloren / vnd ist funden worden; ›niemand‹: keines Menschen Sohn (Schiller); im Firmennamen: Firma Schneider und Sohn; speziell ›Jesus‹: er gleubet nicht an den Namen des eingeboren Son Gottes (A180 Martin Luther, Johannes 3,18), aber auch des menschen Son / der im Himel ist (A180 Martin Luther, Johannes 3,13); daneben (z. T. wie "Kind") allgemeiner
2 Bezeichnung einer besonders intensiven Beziehung: eynen sun der ungehorsam und bosheyt(Luther; L059 DWb), der Sohn des Nordens [trägt] ohne Widerwillen die Gesezesdespotie (A131 Friedrich Hölderlin, Hyperion 80), Der Mensch, der flüchtige Sohn der Stunde (A222 Friedrich Schiller, Braut 3,5), ein Sohn Berlins, der Berge, Deutschlands Söhne (vgl. L059 DWb); so auch in der vertraulichen Anrede zum Ausdruck von Überlegenheit: Jhesus… sprach… zu dem Gichtbrüchigen / Sey getrost / mein Son (A180 Martin Luther, Matthäus 9,2), thue / was ich dir rahte / mein Sohn!(L169 Matthias Kramer); vereinzelt von einem Tier: seiner Eselin Sohn (A180 Martin Luther, 1.Mose 49,11); üblich in der Pferdezucht: Tassilo, ein Totilas-Sohn. Dazu ⇓ "S140" Söhnin, Söhnerin ⇓ "S214" südwestdeutsch ›Schwiegertochter‹. Zum Wortfeld ↑ "Verwandtschaft".
ahd. sunu, mhd. sun, gemeingermanisch (got. sunus, engl. son) und indogermanisch (altind. sunú-, altslaw. synu); die nieder-/ mitteldeutsche Form mit o (für u) seit dem 16. Jahrhundert schriftsprachlich.1 ⇓ "S114" Bezeichnung des "Tochter" entsprechenden männlichen Verwandtschaftsverhältnisses zu ⇓ "S115" "Vater" und "Mutter": den sonen mit dem vader (1418; L320 Trübner), Erstgeborner… Son (L308 Kaspar Stieler); in der festen Verbindung
⊚ der verlorene Sohn von einem Frevler nach Lukas 15: dieser mein Son… war verloren / vnd ist funden worden; ›niemand‹: keines Menschen Sohn (Schiller); im Firmennamen: Firma Schneider und Sohn; speziell ›Jesus‹: er gleubet nicht an den Namen des eingeboren Son Gottes (A180 Martin Luther, Johannes 3,18), aber auch des menschen Son / der im Himel ist (A180 Martin Luther, Johannes 3,13); daneben (z. T. wie "Kind") allgemeiner
2 Bezeichnung einer besonders intensiven Beziehung: eynen sun der ungehorsam und bosheyt(Luther; L059 DWb), der Sohn des Nordens [trägt] ohne Widerwillen die Gesezesdespotie (A131 Friedrich Hölderlin, Hyperion 80), Der Mensch, der flüchtige Sohn der Stunde (A222 Friedrich Schiller, Braut 3,5), ein Sohn Berlins, der Berge, Deutschlands Söhne (vgl. L059 DWb); so auch in der vertraulichen Anrede zum Ausdruck von Überlegenheit: Jhesus… sprach… zu dem Gichtbrüchigen / Sey getrost / mein Son (A180 Martin Luther, Matthäus 9,2), thue / was ich dir rahte / mein Sohn!(L169 Matthias Kramer); vereinzelt von einem Tier: seiner Eselin Sohn (A180 Martin Luther, 1.Mose 49,11); üblich in der Pferdezucht: Tassilo, ein Totilas-Sohn. Dazu ⇓ "S140" Söhnin, Söhnerin ⇓ "S214" südwestdeutsch ›Schwiegertochter‹. Zum Wortfeld ↑ "Verwandtschaft".