Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sklave
spätmhd. s(c)lave, frühnhd. Schlave u. a., die variantenreiche Graphie stabilisiert sich erst im 18. Jahrhundert; ursprünglich identisch mit dem Volksnamen Slave, daher bis ins 18. Jahrhundert speziell ›Unfreie slawischer Herkunft‹; daneben allgemeiner und seit dem 18. Jahrhundert historisch ›ein in vollkommener Abhängigkeit Lebender‹: Leibeigener Sklave (L308 Kaspar Stieler), einen Schlaven kauffen… freylassen (L169 Matthias Kramer), im Zuge der Aufklärung zunehmend kritisierte Form der Knechtschaft: Einen Menschen zum Sklaven machen… ist[ein] … Verbrechen gegen die menschliche Natur (1798; L081 FWb); übertragen, häufig auf Liebesbeziehungen: Franz… erklärt sich freywillig für Amalia's Sklaven (A222 Friedrich Schiller, Räuber 3,1), auch allgemeiner zum Ausdruck von Abhängigkeit: die (reichen) sind schlaven ihres geldes (17. Jahrhundert; L059 DWb), ein Sklave seiner Leidenschaften (L004 Johann Christoph Adelung), seines Amtes sein (L033 Joachim Heinrich Campe).Sklaverei (1616; L081 FWb);
versklaven (1624; L081 FWb) aus einem bis ins 19. Jahrhundert gebrauchten sklaven (15. Jahrhundert; L081 FWb);
sklavisch (1575 Fischart), übertragen ›bedingungslos gehorsam, folgend‹: das slavische gepräg einer übersetzung (Schiller; L059 DWb), den sklavischen Fleiss des Alltagsmenschen (1781 Schubart; L081 FWb), auch ›unterwürfig‹: Sclavischen Nachäffern (1743; L081 FWb).
spätmhd. s(c)lave, frühnhd. Schlave u. a., die variantenreiche Graphie stabilisiert sich erst im 18. Jahrhundert; ursprünglich identisch mit dem Volksnamen Slave, daher bis ins 18. Jahrhundert speziell ›Unfreie slawischer Herkunft‹; daneben allgemeiner und seit dem 18. Jahrhundert historisch ›ein in vollkommener Abhängigkeit Lebender‹: Leibeigener Sklave (L308 Kaspar Stieler), einen Schlaven kauffen… freylassen (L169 Matthias Kramer), im Zuge der Aufklärung zunehmend kritisierte Form der Knechtschaft: Einen Menschen zum Sklaven machen… ist[ein] … Verbrechen gegen die menschliche Natur (1798; L081 FWb); übertragen, häufig auf Liebesbeziehungen: Franz… erklärt sich freywillig für Amalia's Sklaven (A222 Friedrich Schiller, Räuber 3,1), auch allgemeiner zum Ausdruck von Abhängigkeit: die (reichen) sind schlaven ihres geldes (17. Jahrhundert; L059 DWb), ein Sklave seiner Leidenschaften (L004 Johann Christoph Adelung), seines Amtes sein (L033 Joachim Heinrich Campe).Sklaverei (1616; L081 FWb);
versklaven (1624; L081 FWb) aus einem bis ins 19. Jahrhundert gebrauchten sklaven (15. Jahrhundert; L081 FWb);
sklavisch (1575 Fischart), übertragen ›bedingungslos gehorsam, folgend‹: das slavische gepräg einer übersetzung (Schiller; L059 DWb), den sklavischen Fleiss des Alltagsmenschen (1781 Schubart; L081 FWb), auch ›unterwürfig‹: Sclavischen Nachäffern (1743; L081 FWb).