Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
sinnen
ahd. sinnan›gehen, reisen, streben‹, verwandt mit sind ›Weg‹ (↑ "Gesinde"); die jetzigen schon im Mittelhochdeutschen vorhandenen Bedeutungen durch Anlehnung an Sinn(2);1.1 ›nach etwas trachten, suchen‹ (zur Bedeutungsentwicklung ⇑ "erfahren", "nachgehen"); präpositional: vorher auff etwas dencken, dichten, sinnen (17. Jahrhundert; L059 DWb), veraltet etwas an einen sinnen (↑ "ansinnen"), literarisch mit Objektsakkusativ: was wir gesonnen, führe du es aus (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Natürliche Tochter 834), was er sinnt, ist Schrecken (Uhland); für sich stehend
1.2 ›nachdenken‹: Sinnen / betrachten vnd erwage was darauß erwachsen moge (L200 Josua Maaler), häufig im Partizip Präsens sich vertiefen… in… irrgängen der betrachtung sinnend und denkend(Schleiermacher; L059 DWb); vereinzelte Kühnheiten über die Innerlichkeiten des Menschen… zu sinnen und zu spinnen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise Dezember 1787), ob ich Irdisches denk' und sinne (Goethe), allgemeiner transitiv, heute veraltend was sinnst du ›woran denkst du?‹, etwas zu sinnen haben; so auch schweizerisch und umgangssprachlich sinnen an ›denken an‹, häufig bei Pestalozzi; allgemein "gesonnen" sein ›beabsichtigen‹, ungewöhnlich transitiv das bin ich sehr gesonnen (Schiller) ↑ "gesinnt".
sinnieren ursprünglich vor allem südostdeutsch (auch niederdeutsch) ›(grübelnd) nachdenken‹, aus Sinnmit französischer Endung abgeleitet;
Sinnierer ›Grübler‹ (beide 19. Jahrhundert).
ahd. sinnan›gehen, reisen, streben‹, verwandt mit sind ›Weg‹ (↑ "Gesinde"); die jetzigen schon im Mittelhochdeutschen vorhandenen Bedeutungen durch Anlehnung an Sinn(2);1.1 ›nach etwas trachten, suchen‹ (zur Bedeutungsentwicklung ⇑ "erfahren", "nachgehen"); präpositional: vorher auff etwas dencken, dichten, sinnen (17. Jahrhundert; L059 DWb), veraltet etwas an einen sinnen (↑ "ansinnen"), literarisch mit Objektsakkusativ: was wir gesonnen, führe du es aus (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Natürliche Tochter 834), was er sinnt, ist Schrecken (Uhland); für sich stehend
1.2 ›nachdenken‹: Sinnen / betrachten vnd erwage was darauß erwachsen moge (L200 Josua Maaler), häufig im Partizip Präsens sich vertiefen… in… irrgängen der betrachtung sinnend und denkend(Schleiermacher; L059 DWb); vereinzelte Kühnheiten über die Innerlichkeiten des Menschen… zu sinnen und zu spinnen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise Dezember 1787), ob ich Irdisches denk' und sinne (Goethe), allgemeiner transitiv, heute veraltend was sinnst du ›woran denkst du?‹, etwas zu sinnen haben; so auch schweizerisch und umgangssprachlich sinnen an ›denken an‹, häufig bei Pestalozzi; allgemein "gesonnen" sein ›beabsichtigen‹, ungewöhnlich transitiv das bin ich sehr gesonnen (Schiller) ↑ "gesinnt".
sinnieren ursprünglich vor allem südostdeutsch (auch niederdeutsch) ›(grübelnd) nachdenken‹, aus Sinnmit französischer Endung abgeleitet;
Sinnierer ›Grübler‹ (beide 19. Jahrhundert).