Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
siech
ahd. sioh, mhd. siech, gemeingermanisch (got. siuks, dän. syg, engl. sick), dazu ⇑ "Seuche", "Sucht", ungeklärter Herkunft, eventuell verwandt mit "saugen" (von Krankheitsdämonen) (W.L244 Wolfgang Pfeifer);1.1 ›krank‹ bis ins 16. Jahrhundert (und darüber hinaus), insbesondere von Menschen swer siech ist an den ougen(Stricker; L059 DWb), seltener von Tieren und Pflanzen; auf Seelisches und »Sonstiges« übertragen der stutzer (stutzen ›in Kleidern prangen‹) siecher schwarm / lag um sie her (1777 Göttinger Musenalmanach; L059 DWb);
1.2 mittelhochdeutsch verhüllend für ›aussätzig‹, noch bei L169 Matthias Kramer und J. L.L078 Johann Leonhard Frisch, substantivisch wenne man den schern [›Maulwurf‹] prennet ze pulver und sprenget in… auf des siechen antlütz daz ist guot für den auzsetzel (Konrad von Megenberg; L059 DWb), insofern auch
1.3 »ansteckende.., langwierige Krankheit« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch) Der Tod ist besser denn ein siech Leben / oder stete Kranckheit (A180 Martin Luther, Sirach 30,17), so noch bei L004 Johann Christoph Adelung; dann
1.4 »immerwährend kränklich, ohne eine bestimmte, namhafte Krankheit zu haben« (L033 Joachim Heinrich Campe) gleich schlich zu seinem Glücke / Ein siecher Alter vor ihr Haus (Gellert; ebenda); zu diesen Merkmalen tritt seit dem 19. Jahrhundert ›vorzugsweise von alten Menschen‹ hinzu: Meine sieche Großmutter (L097 GWb), heute gehoben, ⇓ "S015" veraltend; ↑ "krank".
siechen ahd. siohhen, mhd. siechen und
Siechtum (ahd. ) folgt den Bedeutungen von siech;
Siechenhaus mhd. siechhus;
1.1 »da man der siechen oder kranken pflegt« (L037 Petrus Dasypodius), so noch bei L264 Daniel Sanders;
1.2 um 1900 (L218 Muret/ Sanders) »Spital zur Aufnahme unheilbarer Kranken« (L344 Wessely-Schmidt 1927), veraltet.
ahd. sioh, mhd. siech, gemeingermanisch (got. siuks, dän. syg, engl. sick), dazu ⇑ "Seuche", "Sucht", ungeklärter Herkunft, eventuell verwandt mit "saugen" (von Krankheitsdämonen) (W.L244 Wolfgang Pfeifer);1.1 ›krank‹ bis ins 16. Jahrhundert (und darüber hinaus), insbesondere von Menschen swer siech ist an den ougen(Stricker; L059 DWb), seltener von Tieren und Pflanzen; auf Seelisches und »Sonstiges« übertragen der stutzer (stutzen ›in Kleidern prangen‹) siecher schwarm / lag um sie her (1777 Göttinger Musenalmanach; L059 DWb);
1.2 mittelhochdeutsch verhüllend für ›aussätzig‹, noch bei L169 Matthias Kramer und J. L.L078 Johann Leonhard Frisch, substantivisch wenne man den schern [›Maulwurf‹] prennet ze pulver und sprenget in… auf des siechen antlütz daz ist guot für den auzsetzel (Konrad von Megenberg; L059 DWb), insofern auch
1.3 »ansteckende.., langwierige Krankheit« (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch) Der Tod ist besser denn ein siech Leben / oder stete Kranckheit (A180 Martin Luther, Sirach 30,17), so noch bei L004 Johann Christoph Adelung; dann
1.4 »immerwährend kränklich, ohne eine bestimmte, namhafte Krankheit zu haben« (L033 Joachim Heinrich Campe) gleich schlich zu seinem Glücke / Ein siecher Alter vor ihr Haus (Gellert; ebenda); zu diesen Merkmalen tritt seit dem 19. Jahrhundert ›vorzugsweise von alten Menschen‹ hinzu: Meine sieche Großmutter (L097 GWb), heute gehoben, ⇓ "S015" veraltend; ↑ "krank".
siechen ahd. siohhen, mhd. siechen und
Siechtum (ahd. ) folgt den Bedeutungen von siech;
Siechenhaus mhd. siechhus;
1.1 »da man der siechen oder kranken pflegt« (L037 Petrus Dasypodius), so noch bei L264 Daniel Sanders;
1.2 um 1900 (L218 Muret/ Sanders) »Spital zur Aufnahme unheilbarer Kranken« (L344 Wessely-Schmidt 1927), veraltet.