Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
sensibel
(1662; L081 FWb) < ⇓ "S070" franz. sensible ( < lat. sensibilis); zunächst ⇓ "S132" medizinisch1 auf die fünf Sinne bezogen ›(reiz-) empfindlich‹; ⇓ "S075" seit früherem 18. Jahrhundert übertragen
2.1 ›feinfühlig, empfindsam‹, auf die Charaktereigenschaft bezogen, zumeist positiv gedeutet: sensibles Gemüth (Iffland; L081 FWb), negativ im Sinne von »empfindlich, leicht verletzt« (L266 Daniel Sanders FWb): Bist du aber sensibel; auch für bestimmte Situationen, Sachverhalte: An einem Trauer-Fall und höchst sensiblen Leidwesen (1731; L081 FWb); neuer auf die künstlerische Darstellung bezogen ›einfühlsam‹: einen ungemein farbig und sensibel aufgefaßten Bach (1961; L081 FWb), auch allgemeiner ›schwierig, heikel‹: Meine Papiere wurden gefälscht. Der Akrobat Felix erwies sich bei dieser sensiblen Arbeit als überaus geschickt (A083 Günter Grass, Blechtrommel 400);
2.2 seit dem 18. Jahrhundert wie "empfindlich"(2) auch technisch mit Bezug auf schnell bzw. leicht reagierende Geräte einem… sehr sensiblen kleinen Thermometro Fahrenheitiano (1765; L081 FWb).
sensibilisieren (L266 Daniel Sanders FWb) »für Eindrücke empfänglich machen« (ebenda), zunächst ⇓ "S220" technisch Haltbarkeit eines gesilberten Papieres, welches auf einem zuckerhaltigen Bade sensibilisiert worden (Nat. Ztg.; L266 Daniel Sanders FWb); heute auch ⇓ "S037" bildungssprachlich ›Aufnahmebereitschaft wecken‹, jmdn. für etwas sensibilisieren, häufig im Partizip Prät. : eine sensibilisierte romaneske Wirkung (1965; L081 FWb);
Sensibilität (1753; L081 FWb) < franz. sensibilité; sensibel folgend zunächst medizinisch ›(Reiz-)Empfindlichkeit‹; seit früherem 19. Jahrhundert übertragen ›Empfindsamkeit, Zartsinn‹: Zunächst ist… ›Délicatesse‹,… Sensibilität und das besonders entwickelte Gefühl für ›Peinliches‹, unterscheidendes Merkmal kleiner höfischer Kreise (N.A048 Norbert Elias, Prozeß I,154).
(1662; L081 FWb) < ⇓ "S070" franz. sensible ( < lat. sensibilis); zunächst ⇓ "S132" medizinisch1 auf die fünf Sinne bezogen ›(reiz-) empfindlich‹; ⇓ "S075" seit früherem 18. Jahrhundert übertragen
2.1 ›feinfühlig, empfindsam‹, auf die Charaktereigenschaft bezogen, zumeist positiv gedeutet: sensibles Gemüth (Iffland; L081 FWb), negativ im Sinne von »empfindlich, leicht verletzt« (L266 Daniel Sanders FWb): Bist du aber sensibel; auch für bestimmte Situationen, Sachverhalte: An einem Trauer-Fall und höchst sensiblen Leidwesen (1731; L081 FWb); neuer auf die künstlerische Darstellung bezogen ›einfühlsam‹: einen ungemein farbig und sensibel aufgefaßten Bach (1961; L081 FWb), auch allgemeiner ›schwierig, heikel‹: Meine Papiere wurden gefälscht. Der Akrobat Felix erwies sich bei dieser sensiblen Arbeit als überaus geschickt (A083 Günter Grass, Blechtrommel 400);
2.2 seit dem 18. Jahrhundert wie "empfindlich"(2) auch technisch mit Bezug auf schnell bzw. leicht reagierende Geräte einem… sehr sensiblen kleinen Thermometro Fahrenheitiano (1765; L081 FWb).
sensibilisieren (L266 Daniel Sanders FWb) »für Eindrücke empfänglich machen« (ebenda), zunächst ⇓ "S220" technisch Haltbarkeit eines gesilberten Papieres, welches auf einem zuckerhaltigen Bade sensibilisiert worden (Nat. Ztg.; L266 Daniel Sanders FWb); heute auch ⇓ "S037" bildungssprachlich ›Aufnahmebereitschaft wecken‹, jmdn. für etwas sensibilisieren, häufig im Partizip Prät. : eine sensibilisierte romaneske Wirkung (1965; L081 FWb);
Sensibilität (1753; L081 FWb) < franz. sensibilité; sensibel folgend zunächst medizinisch ›(Reiz-)Empfindlichkeit‹; seit früherem 19. Jahrhundert übertragen ›Empfindsamkeit, Zartsinn‹: Zunächst ist… ›Délicatesse‹,… Sensibilität und das besonders entwickelte Gefühl für ›Peinliches‹, unterscheidendes Merkmal kleiner höfischer Kreise (N.A048 Norbert Elias, Prozeß I,154).