Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Senkel
Mask. (zu "senken"), ahd. senkil ›Anker, Zugnetz‹, mhd. senkel›Anker‹, ›Schnürband‹; zunächst allgemeiner auf verschiedene Kleidungsstücke bezogen (Gürtel, Hosen, Mieder), dann nur noch kurz für ↑ "Schnürsenkel" von Schuhen; frühneuhochdeutsch und noch landschaftlich ›Senkblei, Bleilot‹; dazusenkelrecht Lehnübertragung nach lat. perpendicularis(L284 Justus Georg Schottelius 1663), wie
senkrecht (um 1700); zunächst ⇓ "S130" mathematisch, seit dem 19. Jahrhundert häufig substantivisch eine senkrechte ziehen (L059 DWb), so auch in Zusammensetzungen wie Senkblei, Senkgarn, Senklot; dann auch allgemeiner mit senkrecht- oder schräger Strahlung (A222 Friedrich Schiller, Wallensteins Tod 1,1); seit früherem 20. Jahrhundert substantiviert umgangssprachlich redensartlich »in Ordnung« (L320 Trübner), das ist das einzig Senkrechte »Richtige« (ebenda).
Mask. (zu "senken"), ahd. senkil ›Anker, Zugnetz‹, mhd. senkel›Anker‹, ›Schnürband‹; zunächst allgemeiner auf verschiedene Kleidungsstücke bezogen (Gürtel, Hosen, Mieder), dann nur noch kurz für ↑ "Schnürsenkel" von Schuhen; frühneuhochdeutsch und noch landschaftlich ›Senkblei, Bleilot‹; dazusenkelrecht Lehnübertragung nach lat. perpendicularis(L284 Justus Georg Schottelius 1663), wie
senkrecht (um 1700); zunächst ⇓ "S130" mathematisch, seit dem 19. Jahrhundert häufig substantivisch eine senkrechte ziehen (L059 DWb), so auch in Zusammensetzungen wie Senkblei, Senkgarn, Senklot; dann auch allgemeiner mit senkrecht- oder schräger Strahlung (A222 Friedrich Schiller, Wallensteins Tod 1,1); seit früherem 20. Jahrhundert substantiviert umgangssprachlich redensartlich »in Ordnung« (L320 Trübner), das ist das einzig Senkrechte »Richtige« (ebenda).