Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
sehnen
ahd. senenschlaff, matt sein‹ (L087 Glossen 3,417,27), mhd. senen; ›innig nach etwas/ jmdm. verlangen‹, jetzt allein üblich sich sehnen, präpositional mit nach: Sich nach Hause sehnen (L308 Kaspar Stieler), bei A121 Johann Gottfried Herder auch mit aus: Ich sehne mich aus Italien(21.2.1789 an seine Frau Caroline), mit abhängigem Infinitiv: ich sehne mich, dis zu wißen (ebenda); der alte (mhd. ) nicht reflexive Gebrauch erhalten in ersehnen, im Partizip Präsens: mein sehnend herz (Sachs; L059 DWb), der sehnenden Liebe (Goethe) und im häufig gebrauchten Substantiv das Sehnen: den treibt nur ein vergeblich sehnen(J.Ch.Günther; L059 DWb).sehnlich (mhd. seneclich); ⇓ "S215" häufig im Superlativ etwas sehnlichst wünschen, mein sehnlichster Wunsch (L264 Daniel Sanders);
Sehnsucht (mhd. sensuht); ⇓ "S075" als unbestimmtes Verlangen: Nur wer die Sehnsucht kennt, / Weiß was ich leide (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Lehrjahre I,22,67), auch im Plural: allerlei sehnsuchten, liebschaftliche seufzer(C.Brentano; L059 DWb), dazu
sehnsüchtig L003 Johann Christoph Adelung 1780.
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