Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
See
ahd. se(o), mhd. se, sewes, gemeingermanisch (got. saiws, engl. sea), Herkunft unklar; ⇓ "S023" ⇓ "S077" ursprünglich Maskulinum, Femininum zuerst im Niederdeutschen; jünger (16. Jahrhundert; L320 Trübner) die Differenzierung Maskulinum ›Binnensee‹, Femininum ›Meer‹, Schwanken noch im 18. Jahrhundert; Plural See(e)n, der eigentlich zum Femininum gehört, gegenüber früher auch üblichem See(e);1 ›Binnensee‹, mit kennzeichnender Ortsangabe Vnd er stund am See Genezareth (A180 Martin Luther, Lukas 5,1), als Gegensatz zu "Land": Mit gelben Birnen hänget / Und voll mit wilden Rosen / Das Land in den See (A131 Friedrich Hölderlin, Hälfte des Lebens), personifiziert Es lächelt der See, er ladet zum Bade (A222 Friedrich Schiller, Tell 1,1); besonders süddeutsch auch im Sinne von ›Teich‹ (↑ "Teich") (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–53);
2 ›Meer‹, in verschiedenen festeren Verbindungen: an der See wohnen, Handel und Wandel zur See, die hohe See (alle L169 Matthias Kramer) wie die offene See: folgen den schiffen… auf die ofne see (G.Forster; L059 DWb), ⇓ "S196" seemannssprachlich präpositional auf See, in See gehen, dann in See stechen (1720; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache s. v. stechen), über See (mhd. ), dazu ↑ "Übersee", zur See fahren (1781; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache s. v. fahren); seit dem 17. Jahrhundert speziell ›Seegang‹ (so auch Plural): die seen kamen… das… schiff zu decken(Fleming; L059 DWb), schwere See (L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache).
Seebad (Hufeland 1796);
Seebär ›Robbenart‹ (L003 Johann Christoph Adelung 1780), ⇓ "S196" übertragen ›brummiger Seemann‹ (1804 Kotzebue; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache);
Seefahrt Ende des 17. Jahrhunderts, ⇓ "S124" Lehnübersetzung von niederländ. zeevaard;
Seehund (1495; W.L244 Wolfgang Pfeifer), ⇓ "S230" volksetymologisch verdeutlichend für älteres selhund, mhd. sele, ahd. selah (engl. seal) mit ⇓ "S063" ungeklärter Herkunft;
seekrank Anfang des 17. Jahrhunderts Lehnübersetzung von niederländ. zeeziek;
Seemann L284 Justus Georg Schottelius 1641;
Seemannssprache (L059 DWb), ⇓ "S208" im frühen 20. Jahrhundert im Sinn einer Sondersprache terminologisiert: G.Goedel, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache 1902; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache 1911;
Seezunge (L033 Joachim Heinrich Campe 1810) ›Plattfisch‹.
2 ›Meer‹, in verschiedenen festeren Verbindungen: an der See wohnen, Handel und Wandel zur See, die hohe See (alle L169 Matthias Kramer) wie die offene See: folgen den schiffen… auf die ofne see (G.Forster; L059 DWb), ⇓ "S196" seemannssprachlich präpositional auf See, in See gehen, dann in See stechen (1720; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache s. v. stechen), über See (mhd. ), dazu ↑ "Übersee", zur See fahren (1781; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache s. v. fahren); seit dem 17. Jahrhundert speziell ›Seegang‹ (so auch Plural): die seen kamen… das… schiff zu decken(Fleming; L059 DWb), schwere See (L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache).
Seebad (Hufeland 1796);
Seebär ›Robbenart‹ (L003 Johann Christoph Adelung 1780), ⇓ "S196" übertragen ›brummiger Seemann‹ (1804 Kotzebue; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache);
Seefahrt Ende des 17. Jahrhunderts, ⇓ "S124" Lehnübersetzung von niederländ. zeevaard;
Seehund (1495; W.L244 Wolfgang Pfeifer), ⇓ "S230" volksetymologisch verdeutlichend für älteres selhund, mhd. sele, ahd. selah (engl. seal) mit ⇓ "S063" ungeklärter Herkunft;
seekrank Anfang des 17. Jahrhunderts Lehnübersetzung von niederländ. zeeziek;
Seemann L284 Justus Georg Schottelius 1641;
Seemannssprache (L059 DWb), ⇓ "S208" im frühen 20. Jahrhundert im Sinn einer Sondersprache terminologisiert: G.Goedel, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Seemannssprache 1902; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache 1911;
Seezunge (L033 Joachim Heinrich Campe 1810) ›Plattfisch‹.