Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schwung
mhd. swunczu ↑ "Schwinge"; seit dem 18. Jahrhundert häufiger in dem Maß wie "Schwank", "Schwang" im ursprünglichen Sinn zurückgedrängt werden (vgl. L308 Kaspar Stieler Schwang/ Schwung);1.1 von der regelmäßigen Pendelbewegung: Begleite sie [die Glocke] mit ihrem Schwunge / Des Lebens wechselvolles Spiel (A222 Friedrich Schiller, Die Glocke), Schwung nehmen (L169 Matthias Kramer), im Schwung seyn (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch); auch von der einmaligen Bewegung in einem Schwung (L169 Matthias Kramer), neuer eventuell danach übertragen als quantitativer Begriff »im Sinn von Masse, Menge«: ein Schwung Papiere (L320 Trübner); seit dem früheren 19. Jahrhundert im ⇓ "S205" Sport: Schwung an Reck, Barren etc. (vgl. L320 Trübner); seit dem 16. Jahrhundert auch übertragen:
⊚ Im Schwunge sein »auf dem besten Wege sein« (L033 Joachim Heinrich Campe), dann auch ›üblich sein‹ (L059 DWb), ↑ "Schwang", mit Betonung des Antriebs Seine Thätigkeit bekam… einen neuen Schwung (L033 Joachim Heinrich Campe),
⊚ in Schwung kommen (um 1800; W.L244 Wolfgang Pfeifer), wohl seit späterem 19. Jahrhundert besonders bei Kaufleuten geschäft kommt in schwung (1873; L059 DWb), auf den sprachlichen Ausdruck bezogen Schwung der Rede (L033 Joachim Heinrich Campe); seit dem 18. Jahrhundert speziell »von der Seele und ihren Fähigkeiten« (L003 Johann Christoph Adelung 1780): die Vernunft bringt alle Kräfte der Seele in den Schwung (ebenda); ohne Vorstellung der Bewegung
1.2 ›Linienführung‹, auf Schrift bezogen (L033 Joachim Heinrich Campe), auf Naturerscheinungen: so windet sich der… strom in groszen schwüngen und bogen (F.Schlegel; L059 DWb). Vgl. ↑ "Aufschwung".
schwunghaft (L033 Joachim Heinrich Campe) ein Geschäft schwunghaft betreiben, schwunghafter Handel, wird vom Lehrer… gar schwunghaft betrieben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 22.3.17);
Schwungkraft Ende des 18. Jahrhunderts ›Zentrifugalkraft‹ (I.Kant); veraltet auch ›Energie‹ (G.A.Bürger), ›Antrieb‹ (Herder);
Schwungrad um 1750 »rad.., das.. eine gleichmäszige bewegung halten soll« (L059 DWb).
⊚ Im Schwunge sein »auf dem besten Wege sein« (L033 Joachim Heinrich Campe), dann auch ›üblich sein‹ (L059 DWb), ↑ "Schwang", mit Betonung des Antriebs Seine Thätigkeit bekam… einen neuen Schwung (L033 Joachim Heinrich Campe),
⊚ in Schwung kommen (um 1800; W.L244 Wolfgang Pfeifer), wohl seit späterem 19. Jahrhundert besonders bei Kaufleuten geschäft kommt in schwung (1873; L059 DWb), auf den sprachlichen Ausdruck bezogen Schwung der Rede (L033 Joachim Heinrich Campe); seit dem 18. Jahrhundert speziell »von der Seele und ihren Fähigkeiten« (L003 Johann Christoph Adelung 1780): die Vernunft bringt alle Kräfte der Seele in den Schwung (ebenda); ohne Vorstellung der Bewegung
1.2 ›Linienführung‹, auf Schrift bezogen (L033 Joachim Heinrich Campe), auf Naturerscheinungen: so windet sich der… strom in groszen schwüngen und bogen (F.Schlegel; L059 DWb). Vgl. ↑ "Aufschwung".
schwunghaft (L033 Joachim Heinrich Campe) ein Geschäft schwunghaft betreiben, schwunghafter Handel, wird vom Lehrer… gar schwunghaft betrieben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 22.3.17);
Schwungkraft Ende des 18. Jahrhunderts ›Zentrifugalkraft‹ (I.Kant); veraltet auch ›Energie‹ (G.A.Bürger), ›Antrieb‹ (Herder);
Schwungrad um 1750 »rad.., das.. eine gleichmäszige bewegung halten soll« (L059 DWb).