Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schwulst
Mask. , ahd. / mhd. swulstFem. , zu ↑ "schwellen"; ursprünglich ›Geschwulst‹, von dem es in der ursprünglichen Bedeutung jetzt fast verdrängt ist; im 18. Jahrhundert auf das Geistige übertragen ›Aufgeblasenheit‹: er dämpft des Geistes Schwulst und prägt die Demut ein (Lichtwer); dann nur noch auf den Sprachstil bezogen (von Winckelmann auch auf die bildende Kunst): jetzt kennt man deinen Schwulst und deine Fehler (A100 Friedrich von Hagedorn, I,177). Erst mit Adelung hat sich die (Ende des 19. Jahrhunderts durch Schwund des Femininums wieder hinfällige) Unterscheidung (Femininum in der ursprünglichen Bedeutung, Maskulinum auf den Stil bezogen) durchgesetzt.schwülstig (16. Jahrhundert), zunächst ›(krankhaft) geschwollen‹, seit dem 18. Jahrhundert nur noch übertragen auf Rede, Stil u.ä. ›aufgeblasen, überladen‹;
schwulstig (16. Jahrhundert) ›(krankhaft) geschwollen‹, schwulstige lippen (L059 DWb); bis ins 18. Jahrhundert auch übertragen ›aufgeblasen, überladen‹ (A180 Martin Luther, 2.Petrus 2,18).
Mask. , ahd. / mhd. swulstFem. , zu ↑ "schwellen"; ursprünglich ›Geschwulst‹, von dem es in der ursprünglichen Bedeutung jetzt fast verdrängt ist; im 18. Jahrhundert auf das Geistige übertragen ›Aufgeblasenheit‹: er dämpft des Geistes Schwulst und prägt die Demut ein (Lichtwer); dann nur noch auf den Sprachstil bezogen (von Winckelmann auch auf die bildende Kunst): jetzt kennt man deinen Schwulst und deine Fehler (A100 Friedrich von Hagedorn, I,177). Erst mit Adelung hat sich die (Ende des 19. Jahrhunderts durch Schwund des Femininums wieder hinfällige) Unterscheidung (Femininum in der ursprünglichen Bedeutung, Maskulinum auf den Stil bezogen) durchgesetzt.schwülstig (16. Jahrhundert), zunächst ›(krankhaft) geschwollen‹, seit dem 18. Jahrhundert nur noch übertragen auf Rede, Stil u.ä. ›aufgeblasen, überladen‹;
schwulstig (16. Jahrhundert) ›(krankhaft) geschwollen‹, schwulstige lippen (L059 DWb); bis ins 18. Jahrhundert auch übertragen ›aufgeblasen, überladen‹ (A180 Martin Luther, 2.Petrus 2,18).