Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schwimmen
ahd. swimman, mhd. swimmen, altgermanisch (altnord. svim(m)a, engl. swim), Bewirkungswort ↑ "schwemmen"; Präteritum schwamm, bis ins 19. Jahrhundert auch noch schwomm, Konjunktiv schwömme, schwämme, Perfekt mit sein, mit haben von der kunstmäßigen Übung ohne Zielangabe: ich habe eine halbe Stunde geschwommen – ich bin ans Ufer, über den Fluß geschwommen;1.1 auf die Tätigkeit der Fortbewegung durch eigene Kraft bezogen, Gegensatz "baden": Du mochtest im Sumpfe nicht schwimmen. Komm nun, komm und laß uns baden in offener See! (A131 Friedrich Hölderlin, Hyperion 95), im Vergleich vom schlechten Schwimmer
⊚ schwimmen wie eine bleierne Ente (L333 Karl Friedrich Wilhelm Wander); übertragen, zur Bezeichnung angepaßten/ nichtangepaßten Verhaltens mit dem/ gegen den Strom schwimmen (vgl. L059 DWb), oben schwimmen vom Erfolgreichen, von I.Kant noch auf den Hochmut bezogen (vgl. L059 DWb); von der Gemütslage: er schwimmt… in wonne (Gryphius; L059 DWb);
1.2 wie ›treiben‹ von einem Zustand: das Oel schwimmet auf dem Wasser (L169 Matthias Kramer), häufig in der Küche auf Fett bezogen: Stockfisch… muß… in der Butter schwimmen (ebenda); mit Präpositionen übertragen, hyperbolisierend ›naß‹: der Boden schwamm von Weine (L305 Christoph Ernst Steinbach), im Blute schwimmen (ebenda), zur Bezeichnung von Trauer: die Thräne, die im Auge schwimmt (L003 Johann Christoph Adelung 1780), im 18. Jahrhundert häufig im Partizip Präsens zur Bezeichnung von Erregung (vgl. A222 Friedrich Schiller, Anmuth und Würde, 20,281), heute im Sinne von ›unsicher sein‹, häufig substantivisch: Bei dieser Frage kam er ins Schwimmen (vgl. L337 WdG);
1.3 wie ›fließen‹ zur Bezeichnung mangelnder fester Umrisse, vom getrübten Wahrnehmungsvermögen: Mir schwimmt es vor Augen (A222 Friedrich Schiller, Tell 3,3), ein schwimmendes glänzendes Schattenbild (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 14.7.70), ein zweifelhaftes Licht, worin die Grenzen der Tugend und Untugend schwimmen (Wieland), dazu ↑ "verschwimmen".
Schwimmer mhd. swimmer; seit dem 19. Jahrhundert auch ⇓ "S220" technisch ›Wasserstandsanzeiger‹: Netzschwimmer, Vergaserschwimmer;
Schwimmgürtel (L033 Joachim Heinrich Campe 1810);
Schwimmweste um 1875 (L264 Daniel Sanders 1885).
⊚ schwimmen wie eine bleierne Ente (L333 Karl Friedrich Wilhelm Wander); übertragen, zur Bezeichnung angepaßten/ nichtangepaßten Verhaltens mit dem/ gegen den Strom schwimmen (vgl. L059 DWb), oben schwimmen vom Erfolgreichen, von I.Kant noch auf den Hochmut bezogen (vgl. L059 DWb); von der Gemütslage: er schwimmt… in wonne (Gryphius; L059 DWb);
1.2 wie ›treiben‹ von einem Zustand: das Oel schwimmet auf dem Wasser (L169 Matthias Kramer), häufig in der Küche auf Fett bezogen: Stockfisch… muß… in der Butter schwimmen (ebenda); mit Präpositionen übertragen, hyperbolisierend ›naß‹: der Boden schwamm von Weine (L305 Christoph Ernst Steinbach), im Blute schwimmen (ebenda), zur Bezeichnung von Trauer: die Thräne, die im Auge schwimmt (L003 Johann Christoph Adelung 1780), im 18. Jahrhundert häufig im Partizip Präsens zur Bezeichnung von Erregung (vgl. A222 Friedrich Schiller, Anmuth und Würde, 20,281), heute im Sinne von ›unsicher sein‹, häufig substantivisch: Bei dieser Frage kam er ins Schwimmen (vgl. L337 WdG);
1.3 wie ›fließen‹ zur Bezeichnung mangelnder fester Umrisse, vom getrübten Wahrnehmungsvermögen: Mir schwimmt es vor Augen (A222 Friedrich Schiller, Tell 3,3), ein schwimmendes glänzendes Schattenbild (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 14.7.70), ein zweifelhaftes Licht, worin die Grenzen der Tugend und Untugend schwimmen (Wieland), dazu ↑ "verschwimmen".
Schwimmer mhd. swimmer; seit dem 19. Jahrhundert auch ⇓ "S220" technisch ›Wasserstandsanzeiger‹: Netzschwimmer, Vergaserschwimmer;
Schwimmgürtel (L033 Joachim Heinrich Campe 1810);
Schwimmweste um 1875 (L264 Daniel Sanders 1885).