Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schwelle
Fem. , ahd. swelliNeutr. , mhd. swelle Fem. Neutr. , bis ins 18. Jahrhundert auch Neutr. , urverwandt griech. selís ›Querbalken‹; ›Grundbalken, auf dem etwas Aufgebautes ruht‹, vorzugsweise von der unteren Türschwelle, daher Symbol für den Eingang in ein Haus: der kommt mir nicht über die Schwelle (vgl. L308 Kaspar Stieler); übertragen zur Bezeichnung einer Übergangssituation: Du stehest an der Schwelle der Glückseligkeit (L003 Johann Christoph Adelung 1780), an der schwelle des neuen jahrhunderts (1799; L059 DWb); seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch kurz für Eisenbahnschwelle (1854; L264 Daniel Sanders); in der ⇓ "S180" Psychologie seit dem späteren 19. Jahrhundert »von dem stärkegrade, den eine vorstellung erreicht haben musz, um ins bewusztsein einzutreten«: schwelle des bewusztseins (L059 DWb); dazu ⇓ "S149" neuSchwellenangst (⇓ "S180" psychologisch), ⇓ "S124" Lehnübersetzung von niederländ. drempelvrees (L299 Sprachdienst 14,23f.); ›Hemmung, ein Gebäude o.ä. zu betreten‹: Ohne… Schwellenangst strömten die Massen… in die Museen (1977; L097 GWb);
Schwellenland in der Sprache der Politik seit Anfang der 1970er Jahre Bezeichnung eines im Zwischenstadium vom Entwicklungs- zum Industrieland befindlichen Landes (L315 Georg Stötzel/ L315 Martin Wengeler 687f.).
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