Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schweif
ahd. / mhd. sweif(↑ "Schwof"), ursprünglich Vorgangsbezeichnung, so noch in ↑ "Umschweif"; bis ins 19. Jahrhundert1 ›Schleppe‹, den Schweif seines Mantels(Goethe); übertragen auf eine folgende Menschengruppe: ein Schweif von Gassenjungen; seit dem Mittelhochdeutschen
2 ›Schwanz‹ ("Schwanz"), zunehmend durch dieses ersetzt und seit dem 18. Jahrhundert gehoben (vgl. L003 Johann Christoph Adelung 1780), danach Schweif eines Kometen (1676; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), Schweifstern;
schweifen schwaches Verb, ahd. sweifan, mhd. sweifen starkes Verb (ursprünglich reduplizierend), altgermanisch (altnord. sveipa, engl. sweep ›fegen‹); von der ziellosen Fortbewegung: im Lande umher schweifen (L003 Johann Christoph Adelung 1780), sprichwörtlich Willst du immer weiter schweifen? / Sieh, das Gute liegt so nah (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Erinnerung I,1,67), ein bis ins Frühneuhochdeutsche belegter transitiver Verbgebrauch erhalten in dem Partizipialadjektiv geschweift; übertragen von Unstetem: seine blicke schweiften unruhig umher (L059 DWb), zur Bezeichnung von Unbestimmtem: alle schweifende Begriffe in richtige und genaue verwandeln (Lessing), dazu ↑ "weitschweifig".
schweifwedeln (um 1850), eigentlich ›mit dem Schweif wedeln‹ (vom Hund), daher übertragen ›kriechende Unterwürfigkeit bezeigen‹.
ahd. / mhd. sweif(↑ "Schwof"), ursprünglich Vorgangsbezeichnung, so noch in ↑ "Umschweif"; bis ins 19. Jahrhundert1 ›Schleppe‹, den Schweif seines Mantels(Goethe); übertragen auf eine folgende Menschengruppe: ein Schweif von Gassenjungen; seit dem Mittelhochdeutschen
2 ›Schwanz‹ ("Schwanz"), zunehmend durch dieses ersetzt und seit dem 18. Jahrhundert gehoben (vgl. L003 Johann Christoph Adelung 1780), danach Schweif eines Kometen (1676; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), Schweifstern;
schweifen schwaches Verb, ahd. sweifan, mhd. sweifen starkes Verb (ursprünglich reduplizierend), altgermanisch (altnord. sveipa, engl. sweep ›fegen‹); von der ziellosen Fortbewegung: im Lande umher schweifen (L003 Johann Christoph Adelung 1780), sprichwörtlich Willst du immer weiter schweifen? / Sieh, das Gute liegt so nah (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Erinnerung I,1,67), ein bis ins Frühneuhochdeutsche belegter transitiver Verbgebrauch erhalten in dem Partizipialadjektiv geschweift; übertragen von Unstetem: seine blicke schweiften unruhig umher (L059 DWb), zur Bezeichnung von Unbestimmtem: alle schweifende Begriffe in richtige und genaue verwandeln (Lessing), dazu ↑ "weitschweifig".
schweifwedeln (um 1850), eigentlich ›mit dem Schweif wedeln‹ (vom Hund), daher übertragen ›kriechende Unterwürfigkeit bezeigen‹.