Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schweben
ahd. sweben, mhd. sweben, westgermanisch (altengl. -swefian), verwandt mit ↑ "schweifen".1.1 Es drückt aus, daß sich etwas in der Luft oder im Wasser hält, nicht zu Boden fällt, biblisch Vnd der Geist Gottes schwebet auff dem Wasser (A180 Martin Luther, 1.Mose 1,2); mit Richtungsbezeichnungen in die Höhe schweben, heranschweben, dahinschweben, auch von Menschen und Tieren, die nur leicht den Boden berühren ich seh' sie nah' und seh' sie näher schweben(Schiller);
1.2 übertragen, etwas (jmd. ) schwebt mir vor (den) Augen (L200 Josua Maaler), ob Ihnen ein Werk im Sinne schwebt(Goethe, Briefe) (dazu vorschweben); der Name schwebt mir auf der Zunge (vgl. L308 Kaspar Stieler), auf den Lippener wird mir gleich einfallen‹; in Gefahr schweben (L169 Matthias Kramer); zwischen Furcht und Hoffnung schweben(ebenda); ⇓ "S075" auf das Glücksgefühl bezogen (mhd. ): Sie schwebte vor Glück; Wirklichkeitsfremde Personen schweben in höheren Regionen (L320 Trübner). Speziell seit dem Frühneuhochdeutschen
2"S181" rechtssprachlich ›noch nicht entschieden oder abgeschlossen sein‹: der… bei der Reichskammer schwebende Proceß (L169 Matthias Kramer), die Verhandlungen schweben noch, schwebendes Verfahren.
Schwebe mhd. swebe; üblich nur
⊚⊚ in der Schwebe (L003 Johann Christoph Adelung 1780), sich in der Schwebe halten, meist zu schweben(2) der Prozeß ist noch in der Schwebe.
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