Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schwatzen
Anfang des 15. Jahrhunderts, wohl ⇓ "S095" Intensivum zu mhd. swateren lautmalend ›rauschen, klappern‹; Nebenform schwätzen, früher überwiegend, jetzt nur ⇓ "S212" süddeutsch; ›entspannt plaudern‹ (↑ "sprechen"; vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–7): man tanzt, man schwatzt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,4058); umgangssprachlich auch für (sich) ↑ "unterhalten"; häufig mit negativem Nebensinn: die… schwatzen… haben nichts davon gefasset (Luther; L059 DWb), dummes Zeug schwatzen (L264 Daniel Sanders); von Schülern im Unterricht ›stören‹; im Sinne von ›verraten‹: doch erst bezaubr' ich ihn, daß er nicht schwatzt (Schlegel/ A239 William Shakespeare, Widerspenstige 1,1); übertragen auf Vögel, speziell Papageien sie schwatzet wie ein Papagey (L169 Matthias Kramer), auf Wasser die quelle zwischen blumen schwätzt (Uz; L059 DWb);Schwatz Mask. (mhd. swaz) ›das Schwatzen‹ als Diminutiv Schwätzchen (↑ "Unterhaltung");
Schwätzer (frühnhd. swetzer),
Schwätzerin (L200 Josua Maaler), beide vor allem auf die oberflächlich daherredende Person bezogen: Sie hatten mich immer nur einen Scharlatan und Schwätzer genannt, einen… Parasiten (Th.A011 Thomas Bernhard, Auslöschung 14); dazu ↑ "Geschwätz", geschwätzig (schwätzig veraltet), schwatzhaft.
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