Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schwamm
ahd. / mhd. swam, swammes und swamp, swambes, gemeingermanisch (got. swamms, altnord. svoppr); zoologisch nur für das auf dem Boden von Gewässern lebende Tier (spongiae); umgangssprachlich, namentlich ⇓ "S212" süddeutsch auch ›Pilz‹ (↑ "Pilz") (L171 Paul Kretschmer 372), dazu gleichbedeutend süddt. und besonders österr. Schwammerl (im Deutschen meist Mask. , im Österreichischen Neutr. ), vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–51; allgemein hauptsächlich zu Reinigungszwecken, Badeschwamm (L308 Kaspar Stieler), mit dem schwamm über alles hinzufahren, was bisher auf die tafel der menschheit verzeichnet worden war(Goethe; L059 DWb), daher Schwamm drüberes soll vergessen sein‹ (1882 K.Millöcker, Der Bettelstudent); als Schädling, der Gebäude zerstört, Hausschwamm (L033 Joachim Heinrich Campe); auch Krankheitsbezeichnung (L308 Kaspar Stieler).
schwammig 1663 L284 Justus Georg Schottelius; übertragen ›aufgedunsendes schwammigen gesichts (Jean Paul; L059 DWb), als Wesenszug ›unbestimmt‹: man kann nichts machen aus dem schwammigen wesen (Zelter; L059 DWb), häufig auf den sprachlichen Ausdruck bezogen ›unklar‹: eine schwammige Formulierung.
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