Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schütze
ahd. scuzz(i)o, zu ↑ "schießen"; Jetzt Schütze triff, und fehle nicht des Zieles (A222 Friedrich Schiller, Tell 3,3); bis ins 18. Jahrhundert (L003 Johann Christoph Adelung 1780) auch Bezeichnung eines Polizeidieners, so noch in FlurschützFeldhüter‹; frühneuhochdeutsch auch ›junger Schüler‹, so noch in "Abc-Schütze" (↑ "Abc"); seit früherem 20. Jahrhundert im ⇓ "S205" (Fußball-)Sport, dazu Torschütze (L320 Trübner); übertragen (mhd. ) vom ⇓ "S222" Sternbild bei Konrad von Megenberg Daz neunt zaichen haizzet der schutz, darumb, wanne deu kelden durchscheuzzet danne die menschen und ander creatur (Die deutsche Sphaera, ATB 90, 24); ↑ "Tierkreiszeichen"; vgl. L140 HWDA.SchützenfestFest und Wettkampf einer Schützengesellschaft und zugleich Volksfest‹, was die neuen früchte taugen / sah man jüngst beim schützenfest (Uhland; L059 DWb);
Schützenkönig ein schützenkönig heute durch den besten schusz geheiligt (A.Arnim; L059 DWb);
Schützenehre jeder dachte nur an den Verlust der Schützenehre (B.Strauß, Schützenehre 1963);
Schützengraben (L033 Joachim Heinrich Campe) anfangs ›(Teil vom) Stadtgraben, in dem die Schützen Übungen abhalten‹, seit dem 1.Weltkrieg geläufig als »Verteidigungsanlage der Infanterie« (L320 Trübner), in den Schützengräben sterben;
Schützenhilfe zunächst ⇓ "S136" militärisch, etwa »seit dem Ersten Weltkrieg in die Sprache der Politiker und Journalisten übergegangen« (L177 Heinz Küpper),
jmdm. Schützenhilfe geben [›Unterstützung‹].
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