Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schuh
ahd. scuoh, mhd. schuoch, schuohes, gemeingermanisch (got. skohs, altnord. skor, engl. shoe), wurzelverwandt mit ⇑ "Scheune", "Scheuer";1 ›Fußbekleidung‹: enge, ausgetretene Schuhe (vgl. L308 Kaspar Stieler), häufig in der Kombination Schuh und Strümpfe (L169 Matthias Kramer), rote Schuhe Sinnbild für Reichtum, Teil festlicher Kleidung: alle heilige tage rote schu (15. Jahrhundert; L059 DWb), später Symbol für Prostitution, so bei B.A025 Bertolt Brecht: Yvette: Und wo sind die roten Schuh?(Mutter Courage; 4,1377), goldene Schuhe im Märchen: die, an deren Fuß dieser goldene Schuh paßt (Brüder A087 Jacob und Wilhelm Grimm, Aschenputtel 142), im Gegensatz dazu Sie nahmen ihm seine schönen Kleider weg… und gaben ihm hölzerne Schuhe(ebenda 137);
⊚⊚ (L019 Wilhelm Borchardt 440): ich weiß, wo ihn der Schuh drückt (15. Jahrhundert; L059 DWb); jmdm. etwas in die Schuhe schieben (L004 Johann Christoph Adelung hat gießen) »ihm die Schuld geben« (1780); etwas an den Schuhen (Schuhsohlen) abgelaufen haben ›mit etwas genau vertraut sein‹; umgekehrt wird ein Schuh daraus (18. Jahrhundert; L059 DWb) könnte zurückgehen auf Schuhe, bei denen das Oberleder so auf die Sohlen genäht wurde, daß es nachher umgewendet werden mußte (L019 Wilhelm Borchardt 495); als Zusammensetzung Hausschuh (vgl. ↑ "Pantoffel");
2 seit dem 17. Jahrhundert fachsprachlich, z. B. ›Hufe‹ (L308 Kaspar Stieler), vom mit Blech geschützten Ende spitzer Gegenstände (vgl. J. L.L078 Johann Leonhard Frisch); in Zusammensetzungen übertragen: ⇑ "Handschuh", "Hemmschuh".
Schuhmacher mhd. schuochmacher; »edler als das gemeinere Schuster« (L003 Johann Christoph Adelung 1780);
Schuhplattler (19. Jahrhundert; Lexer, Kärnt. Wörterbuch) »ein tanz, wobei der tänzer geschickt die füsze zu heben und mit der flachen hand an die schuhsohle zu schlagen weisz« (L059 DWb);
Schuhwerk mhd. schuochwerc, dann erst wieder L033 Joachim Heinrich Campe; ⇓ "S113" häufig mit Qualitätsbezeichnung: schlechtes Schuhwerk (ebenda).
ahd. scuoh, mhd. schuoch, schuohes, gemeingermanisch (got. skohs, altnord. skor, engl. shoe), wurzelverwandt mit ⇑ "Scheune", "Scheuer";1 ›Fußbekleidung‹: enge, ausgetretene Schuhe (vgl. L308 Kaspar Stieler), häufig in der Kombination Schuh und Strümpfe (L169 Matthias Kramer), rote Schuhe Sinnbild für Reichtum, Teil festlicher Kleidung: alle heilige tage rote schu (15. Jahrhundert; L059 DWb), später Symbol für Prostitution, so bei B.A025 Bertolt Brecht: Yvette: Und wo sind die roten Schuh?(Mutter Courage; 4,1377), goldene Schuhe im Märchen: die, an deren Fuß dieser goldene Schuh paßt (Brüder A087 Jacob und Wilhelm Grimm, Aschenputtel 142), im Gegensatz dazu Sie nahmen ihm seine schönen Kleider weg… und gaben ihm hölzerne Schuhe(ebenda 137);
⊚⊚ (L019 Wilhelm Borchardt 440): ich weiß, wo ihn der Schuh drückt (15. Jahrhundert; L059 DWb); jmdm. etwas in die Schuhe schieben (L004 Johann Christoph Adelung hat gießen) »ihm die Schuld geben« (1780); etwas an den Schuhen (Schuhsohlen) abgelaufen haben ›mit etwas genau vertraut sein‹; umgekehrt wird ein Schuh daraus (18. Jahrhundert; L059 DWb) könnte zurückgehen auf Schuhe, bei denen das Oberleder so auf die Sohlen genäht wurde, daß es nachher umgewendet werden mußte (L019 Wilhelm Borchardt 495); als Zusammensetzung Hausschuh (vgl. ↑ "Pantoffel");
2 seit dem 17. Jahrhundert fachsprachlich, z. B. ›Hufe‹ (L308 Kaspar Stieler), vom mit Blech geschützten Ende spitzer Gegenstände (vgl. J. L.L078 Johann Leonhard Frisch); in Zusammensetzungen übertragen: ⇑ "Handschuh", "Hemmschuh".
Schuhmacher mhd. schuochmacher; »edler als das gemeinere Schuster« (L003 Johann Christoph Adelung 1780);
Schuhplattler (19. Jahrhundert; Lexer, Kärnt. Wörterbuch) »ein tanz, wobei der tänzer geschickt die füsze zu heben und mit der flachen hand an die schuhsohle zu schlagen weisz« (L059 DWb);
Schuhwerk mhd. schuochwerc, dann erst wieder L033 Joachim Heinrich Campe; ⇓ "S113" häufig mit Qualitätsbezeichnung: schlechtes Schuhwerk (ebenda).