Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schuft
Anfang des 17. Jahrhunderts aus dem ⇓ "S150" Niederdeutschen; ⇓ "S191" zunächst Spottname für einen herabgekommenen Edelmann, dann überhaupt für einen armseligen Menschen (L003 Johann Christoph Adelung 1780), später und jetzt ausschließlich auf moralische Gemeinheit bezogen (L033 Joachim Heinrich Campe 1810). Wohl aus rufnachahmenden mittelniederdt. schuvut, niederdt. schufutUhu‹ (übertragen Spottname für einen unordentlich gekleideten Menschen), das zugleich als schuf ut eigentlich ›schiebe aus‹, also ›hau ab‹ gedeutet wurde. Plural Schufte, zuweilen Schufter, bei A075 Johann Wolfgang von Goethe Schuften (Faust II,11656); im süddeutschen Diminutiv sprechender Name bei A222 Friedrich Schiller: Wirklich, Schufterle?… Fort Ungeheuer! Laß dich nimmer unter meiner Bande sehen! (Räuber 2,3); dazuschuftiggemein‹ (um 1800),
Schufterei1Gemeinheit‹ (2. Hälfte des 19. Jahrhunderts; L059 DWb).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Schuft