Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schräg
15. Jahrhundert schrege, ahd. in scregibant, verwandt mit ⇑ "Schragen", "schränken"; ›von einer Linie in einem bestimmten Winkel abweichend‹, ↑ "schief", Gegensatz 1"gerade": eine schrage Linie (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), der Tisch steht schräg (L004 Johann Christoph Adelung), schräg gegenüber (vgl. L004 Johann Christoph Adelung, L264 Daniel Sanders) ›nicht in gerader Linie gegenüber‹, der Sonne schräges Licht (A222 Friedrich Schiller, Punschlied Im Norden zu singen); übertragen von Blicken: Edmund sah ihn mit einem schrägen [›mißtrauisch prüfenden‹] blick an (Tieck; L059 DWb); seit dem früheren 20. Jahrhundert auf Töne bezogen, schräg klingen, schräge MusikJazzmusik‹ wohl nach 1933 (vgl. L177 Heinz Küpper), daran anschließend verallgemeinert auch ›von der Norm abweichend, ungewohnt‹ bzw. im Sinne von ›suspekt‹ »spätestens seit 1925/ 30« (ebenda): schräge Firmen (L337 WdG), schräger Vogel wenn jemand kein Vertrauen einflößt (nach 1945; L177 Heinz Küpper);
Schräge frühnhd. Schreg, Schreck (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt).
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