Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schonen
mhd. schonen, aus schön (dem Stamm, ohne -j, ↑ "schon"), Adverb schonesorgfältig, behutsam‹ abgeleitet, also eigentlich ›behutsam verfahren‹, dann auch ›sparen‹; ⇓ "S076" ursprünglich mit Genitivobjekt, so bei Luther: schone mein, du sollst ihrer nicht schonen; literarisch auch noch im 18. Jahrhundert: hättest du meiner Jugend, meiner Unschuld geschonet (Goethe), schont seines Schmerzens (Schiller), der… des Weines nicht schonte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Wahlverwandtschaften 20,123,9), seit dem 19. Jahrhundert veraltet; bis ins Frühneuhochdeutsche auch mit Dativ, noch bei Pestalozzi: da er meinem Haus nicht schont; jetzt ist der Akkusativ (schon mhd. ) durchgedrungen, negiert ›keine Rücksicht mehr nehmen‹: sie ist erhascht. Ich schone sie nicht länger (A222 Friedrich Schiller, Karlos 2,14), reflexiv sich schonen (L169 Matthias Kramer) im Hinblick auf die Gesundheit; häufig im Partizip Präsens attributiv diese schonende behandlung von Wilhelmen (Goethe; L059 DWb), (↑ "verschonen"). Dazu im 19. JahrhundertSchoner1"S087"Bedeckung zum Schutz von Möbeln‹, Sesselschoner, jetzt Schonbezug;
Schonung mhd. schonunge;
1 zu schonen: um Gnade und Schonung flehen (A222 Friedrich Schiller, Räuber 2,3), Schonung ihrer Kräfte (L264 Daniel Sanders);
2 im ⇓ "S069" Forstwesen Ende des 18. Jahrhunderts ›junger Holzbestand‹, ursprünglich so benannt, weil das Vieh nicht in denselben getrieben werden durfte.
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