Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schnüffeln
um 1700 < niederdt. snüffeln (⇓ "S150" mittelniederdt. besnüffelen), daneben ohne Umlaut schnuffeln (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch, L004 Johann Christoph Adelung, A075 Johann Wolfgang von Goethe, z. B. Faust I,2818) zu ↑ "schnauben"; ↑ "schnobern";1hörbar und prüfend riechen‹: Geruch, den er durch vielfaches Riechen und Schnüffeln ausprüfte(Immermann; L264 Daniel Sanders); übertragen seit dem 18. Jahrhundert wie "stöbern" vom unberechtigten neugierigen Suchen: Ein Demagogenriechernashornangesicht / … ein immerwährend schnüffelndes (1826 A. v.Platen, Die verhängnisvolle Gabel 5), in Zusammensetzungen beschnüffeln, durchschnüffeln, herumschnüffeln; umgangssprachlich auch
2den Nasenschleim hörbar hochziehen‹: schnüffle nicht, putz' dir die Nase (vgl. H. v.Pfister, Idiotikon von Kurhessen); ⇓ "S147" neu transitiv
3 »organische Lösungsmittel zur Erlangung eines Rauschzustandes [tief einatmen]« (L045 Drogenglossar 1971): er schnüffelt Alleskleber (L097 GWb), vgl. niederdt. snüffelnTabak schnupfen‹ (1859 Danneil; L059 DWb).
Schnüffler
1 »einer der schnuffelt« (L033 Joachim Heinrich Campe), übertragen »der Alles durchsuchet« (ebenda): Der Policei-Ober-Schnüffler(1862; L264 Daniel Sanders); zu schnüffeln(3)
2jmd. , der sich durch Inhalieren berauscht‹;
Schnüffelei zu schnüffeln(1) übertragen
1 »das herumsuchen« (L059 DWb); zu schnüffeln(3)
2das sich Berauschen durch Inhalieren‹.
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