Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schneuzen
ahd. snuzan, mhd. sniuzen, in Anlehnung an ↑ "Schnauze", daher früher auch schnäuzen (so bei L004 Johann Christoph Adelung, L264 Daniel Sanders; vgl. engl. snot, niederdt. snut, norddt. SchnutNasenschleim‹).1 Die Nase, sich schneuzen: Ein Bauer schneuzt sich in Mütze und Rock, mit Arm und Ellbogen ein Wurstmacher (N.A048 Norbert Elias, Prozeß I,69), s. v. a. süddeutsch für die Nase ↑ "putzen" (L066 Jürgen Eichhoff, Karte 7), ein Kind schneuzen, häufiger einem die Nase schneutzen (L169 Matthias Kramer), auch intransitiv ; in dieser Bedeutung auch in den Zusammensetzungen Schneuzfahne, SchneuztuchTaschentuch‹ (⇑ "Taschentuch", "Fahne") ; schweizerisch vom Fauchen der Katze.
2 Veraltet übertragen eine Kerze, ein Licht schneuzen »in einigen Oberdeutschen Gegenden« (L004 Johann Christoph Adelung), danach reflexiv von Sternen ›eine Sternschnuppe fallen lassen‹: Hast du nie einen sich schneuzen gesehn (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Egmont 4,1).
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