Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schnauze
zunächst Schnauße (Luther) entsprechend mittelniederdt. snute (↑ "Schnute"); verwandt mit ↑ "schneuzen"; ›Maul, besonders von Hunden, Füchsen, Wölfen u. a.‹; ⇓ "S047" derb wie "Maul" vom menschlichen Mund: Halt deine Schnauze (L308 Kaspar Stieler), einem eines auf die Schnauze geben(J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), metonymisch »in grober rede«: grobe schnauzen! (Immermann; L059 DWb), daher als ⇓ "S206" Spitzname des Politikers, der offen seine Meinung sagt Schmidt Schnauze (1964 Der Spiegel, Nr. 50,37); übertragen nach der Ähnlichkeit ostmitteldeutsch/ süddeutsch ›Tülle‹ (↑ "Tülle") (L066 Jürgen Eichhoff, Karte 78): Schnauze an einer Kanne, Lampe (L004 Johann Christoph Adelung), jedes Schnäuzle am Topf (Auerbach).Schnauzbart (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch) ›starker Oberlippenbart, Schnurrbart‹; verkürzt
Schnauz (L264 Daniel Sanders), landschaftlich ⇓ "S163" oberdeutsch jetzt sei er Oberst und habe einen schnauz (Gotthelf; L059 DWb);
Schnauzer (L264 Daniel Sanders), umgelautet
Schnäuzer umgangssprachlich
1 Kurzform von Schnauzbart, daneben
2 Hunderasse, nach dem Bart dieser Hunde (Gotthelf; L264 Daniel Sanders).
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