Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schnalle
Fem. , mhd. snalle, verwandt mit ↑ "schnell", "schnellen", ältere Bezeichnung Rinke;1 Der Dorn an der Schnalle (L308 Kaspar Stieler), Schnallen an den Beinkleidern… womit man sie… weiter und enger schnürt (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,1); südostdeutsch auch
2Türklinke‹ (↑ "Klinke"; L171 Paul Kretschmer 35,45,291 und L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–5); ⇓ "S100" jägersprachlich
3Geschlechtsteil weiblicher Tiere‹, daher
3.1Hure‹, so auch ⇓ "S211" studentensprachlich (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel), ursprünglich ⇓ "S182" rotwelsch (Avé-Lallemant; S.A.L348 Siegmund A. Wolf, Rotwelsch), allgemeiner verächtlich
3.2Frau‹, danach heute ⇓ "S105" jugendsprachlich
3.3Freundin‹ (L106 Helmut Henne, Jugend 83ff.,130f.).
schnallen (L308 Kaspar Stieler) ›mit einer Schnalle befestigen‹, Zusammensetzungen abschnallen, anschnallen, aufschnallen (alle L308 Kaspar Stieler), umschnallen; heute auch übertragen umgangssprachlich ›verstehen‹, häufig im Partizip Perfekt: ob ich das geschnallt hätte (Kempowski; L097 GWb).
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