Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schminke
(1420 mitteldt. smyncke; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) wohl verwandt mit ↑ "schmeicheln"; landschaftlich im 17./ 18. Jahrhundert auch Schmünke, ältere Nebenform Schmicke; »sachen, aus.. specereyen und ingredientien.. wodurch sich das frauenzimmer ein schönes.. gesichte zu machen sucht« (1715; L059 DWb); übertragen wie Fassade zum Ausdruck von Unwahrhaftigkeit: Under der Schminke der Einfalt (L308 Kaspar Stieler), Schminke, Verstellung, Betrug (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch).schminken (mittelniederdt. sminken; W.L244 Wolfgang Pfeifer), transitiv und reflexiv; übertragen ›überdecken, verdeckenmit Lächeln heuchlerisch des Herzens Kummer schminken (Wieland), sie glauben durch Fehler großer Köpfe ihre eigenen Fehler zu schminken (Jean Paul), im Partizip Prät. ›unwahr, geschönt‹: geschminkte Worte (L308 Kaspar Stieler), häufig negiert "ungeschminkt" (ebenda) ›ohne Verstellung und Beschönigung‹.
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