Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schmettern
mhd. smeternklappern, schwatzen‹, ⇓ "S121" schallnachahmend;1 um 1550 ›mit Geräusch hinwerfen‹: so schmetters wider in die platt(Grobianus), meist mit einer Richtungsbezeichnung: jmdn. / etwas an die Wand, zu Boden schmettern, niederschmettern häufig im Partizip Präsens ›entmutigend‹: niederschmetternde worte (Goethe; L059 DWbs. v. niederschmettern), etwas in Stücke schmettern, entzweischmettern, zerschmettern; ungewöhnlich, wenn ein von dem Schlag getroffener Gegenstand ohne weitere Bestimmung als Objekt steht: der geschmetterte [›vom Blitz getroffene‹] Wald(Klopstock); ohne Objekt öfters das Partizip Präsens: schmetternder Blitz, Donner; intransitiv mit auf: die Präsiden schmetterten mit ihren Klingen auf die Tische (Freytag); im Sinne von ›fallen, sich werfen‹: wenn Hagel auf die Schilde schmettert(Freytag), jetzt… schmettern sie… aufeinander ein (H. v.Kleist), umrasselt von meiner erznen Rüstung schmett'r ich nieder (derselbe), intransitiv auch zuweilen zerschmettern: als es [das Schiff] plötzlich zerschmetterte (J.G.Schnabel, Insel Felsenburg); transitiv und intransitiv heute häufig im Tennis, Tischtennis, Schmetterball;
2 seit dem 18. Jahrhundert auch ›tönen wie ein Schlag‹, namentlich in bezug auf Trompeten und Vogelsang: daß auch die Drommete schmettre (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Divan, Elemente); wenn über uns… Ihr schmetternd Lied die Lerche singt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,1095); scherzhaft umgangssprachlich vom menschlichen Gesang ›aus voller Kehle singen‹ (L059 DWb) bzw. von der lauten Stimme: die schmetternde stimme der donna Mencia (Wieland; L059 DWb), dazu Geschmetter.
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