Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schmecken
ahd. / mhd. smecken, mhd. smacken;1 schriftsprachlich auf den Geschmackssinn bezogen;
1.1 ›mit dem Geschmackssinn wahrnehmen‹, allgemein man schmeckt das Gewürz in der Speiseu.dgl., übertragen jeder war so recht für den andern gemacht, und sie schmeckten sich einander gut (Jean Paul); speziell ›prüfend kosten‹: prüfet nicht das Ohr die Rede? und der Mund schmecket die Speise? (Luther); ›zu kosten, zu genießen bekommen‹: daß der Männer keiner, die geladen sind, mein Abendmahl schmecken wird (Luther); auch ohne Objekt: Schmeck doch einmal (L308 Kaspar Stieler), ich kost' und ich schmecke beim Essen(Goethe); übertragen ›spüren, fühlen‹, teilweise unter Einwirkung der Bibelsprache: der wird den Tod nicht schmecken(Luther), die geschmeckt haben die himmlischen Gaben (Luther), so fühl' ich eine Kraft des Herrn und schmecke Fried' und Ruhe (Gellert), nie [hatte er] die Wohltat des Friedens geschmeckt(Schiller), umgangssprachlich
⊚⊚ etwas zu schmecken bekommen, jmdm. etwas zu schmecken geben: einem Kinde die Rute zu schmecken geben(L003 Johann Christoph Adelung 1780);
1.2 wie neben "riechen" steht auch der Gegenstand, der auf die Empfindung einwirkt, als Subjekt: etwas schmeckt (jmdm. ) gut, schlecht, süß, bitter: Möchten Sie nicht vielleicht doch die Leberknödelsuppe versuchen? Sie schmeckt vorzüglich (A045 Friedrich Dürrenmatt, Physiker 331), ohne Zusatz ›gut, angenehm schmecken‹: es schmeckt jmdm. »wenn jemand wacker isset« (L004 Johann Christoph Adelung), diese Speise schmeckt ihm (nicht), will ihr nicht schmecken, sie läßt es sich schmecken; übertragen der Tod schmeckt immer bitter (Wieland); präpositional mit nachohne Artikel: der Wein schmeckt nach Kork(en); umgangssprachlich
⊚⊚ das schmeckt nach mehr sagt man, wenn man Lust nach mehr hat, auch ›(in unangenehmer Weise) bemerkbar sein‹ Ein solcher Witz schmeckt nach der Schule (L004 Johann Christoph Adelung), nach Theorie schmecken; ›(keine) Freude haben‹: die Arbeit will ihr nicht schmecken, hier soll mir das Leben erst schmecken (Schiller), der graue Tag will mir nicht schmecken (Goethe), unversucht schmeckt nichts, Bettelei schmeckt wohl dem unverschämten Maul (Luther);
2 ursprünglich auch auf den Geruchssinn bezogen, so noch jetzt oberdeutsch, südwestdeutsch und hessisch, z. T. ausschließlich
2.1 ›mit dem Geruchssinn wahrnehmen‹ schmeck, wie es nach Milch riecht (B.A025 Bertolt Brecht, Kreidekreis; 5,2035), übertragen
⊚ den Braten schmecken ›merken, worauf etwas hinausgeht‹ (15. Jahrhundert; L059 DWb); einen Mann, den sie nicht schmecken[›ausstehen‹] kann (Schiller);
2.2 gewöhnlicher ›Geruch von sich geben‹, noch bei schlesischen Dichtern: die Blumen hangen ihr wohlschmeckendes Haupt (Opitz); bei Schiller: daß hier des Himmels Atem lieblich schmeckt; auch ›übel riechen, stinken‹, was von der Anwendung auf Dinge ausgegangen ist, die in unverdorbenem Zustand nicht oder beinahe nicht riechen: auch schmecket jr gar hart der atm(Sachs). ↑ "Feinschmecker", ⇑ "Geschmack", "abgeschmackt".
1.1 ›mit dem Geschmackssinn wahrnehmen‹, allgemein man schmeckt das Gewürz in der Speiseu.dgl., übertragen jeder war so recht für den andern gemacht, und sie schmeckten sich einander gut (Jean Paul); speziell ›prüfend kosten‹: prüfet nicht das Ohr die Rede? und der Mund schmecket die Speise? (Luther); ›zu kosten, zu genießen bekommen‹: daß der Männer keiner, die geladen sind, mein Abendmahl schmecken wird (Luther); auch ohne Objekt: Schmeck doch einmal (L308 Kaspar Stieler), ich kost' und ich schmecke beim Essen(Goethe); übertragen ›spüren, fühlen‹, teilweise unter Einwirkung der Bibelsprache: der wird den Tod nicht schmecken(Luther), die geschmeckt haben die himmlischen Gaben (Luther), so fühl' ich eine Kraft des Herrn und schmecke Fried' und Ruhe (Gellert), nie [hatte er] die Wohltat des Friedens geschmeckt(Schiller), umgangssprachlich
⊚⊚ etwas zu schmecken bekommen, jmdm. etwas zu schmecken geben: einem Kinde die Rute zu schmecken geben(L003 Johann Christoph Adelung 1780);
1.2 wie neben "riechen" steht auch der Gegenstand, der auf die Empfindung einwirkt, als Subjekt: etwas schmeckt (jmdm. ) gut, schlecht, süß, bitter: Möchten Sie nicht vielleicht doch die Leberknödelsuppe versuchen? Sie schmeckt vorzüglich (A045 Friedrich Dürrenmatt, Physiker 331), ohne Zusatz ›gut, angenehm schmecken‹: es schmeckt jmdm. »wenn jemand wacker isset« (L004 Johann Christoph Adelung), diese Speise schmeckt ihm (nicht), will ihr nicht schmecken, sie läßt es sich schmecken; übertragen der Tod schmeckt immer bitter (Wieland); präpositional mit nachohne Artikel: der Wein schmeckt nach Kork(en); umgangssprachlich
⊚⊚ das schmeckt nach mehr sagt man, wenn man Lust nach mehr hat, auch ›(in unangenehmer Weise) bemerkbar sein‹ Ein solcher Witz schmeckt nach der Schule (L004 Johann Christoph Adelung), nach Theorie schmecken; ›(keine) Freude haben‹: die Arbeit will ihr nicht schmecken, hier soll mir das Leben erst schmecken (Schiller), der graue Tag will mir nicht schmecken (Goethe), unversucht schmeckt nichts, Bettelei schmeckt wohl dem unverschämten Maul (Luther);
2 ursprünglich auch auf den Geruchssinn bezogen, so noch jetzt oberdeutsch, südwestdeutsch und hessisch, z. T. ausschließlich
2.1 ›mit dem Geruchssinn wahrnehmen‹ schmeck, wie es nach Milch riecht (B.A025 Bertolt Brecht, Kreidekreis; 5,2035), übertragen
⊚ den Braten schmecken ›merken, worauf etwas hinausgeht‹ (15. Jahrhundert; L059 DWb); einen Mann, den sie nicht schmecken[›ausstehen‹] kann (Schiller);
2.2 gewöhnlicher ›Geruch von sich geben‹, noch bei schlesischen Dichtern: die Blumen hangen ihr wohlschmeckendes Haupt (Opitz); bei Schiller: daß hier des Himmels Atem lieblich schmeckt; auch ›übel riechen, stinken‹, was von der Anwendung auf Dinge ausgegangen ist, die in unverdorbenem Zustand nicht oder beinahe nicht riechen: auch schmecket jr gar hart der atm(Sachs). ↑ "Feinschmecker", ⇑ "Geschmack", "abgeschmackt".