Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schluß
spätmhd. (um 1375) sluz, zu ↑ "schließen";1 unüblich zu schließen(1) ›Verschluß‹, außer etwa in die Tür hat keinen guten Schluß ›schließt nicht gut‹, ↑ "Torschluß";
2 auch zu schließen(2) wenig üblich: Schluß der Schenkel beim Reiben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 26,232,20);
3 zu schließen(3) ›Abschluß‹ in Zusammensetzungen: Friedensschluß, Vertragsschluß;
4 zu schließen(4) und (5) ganz üblich ›Ende‹: der Schluß eines Briefe, einer Comödie (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), häufig ohne Artikel kurz vor/ nach Schluß, Schluß einer Rede, zum schlusse kommen (L059 DWb), parlamentarisch schluß einer debatte (L059 DWb), als Antrag mit bestimmtem Artikel Schluß der Debatte; zum Schluß, imperativisch schluß! »als zuruf an einen sprechenden, dasz er aufhören soll« (L059 DWb);
⊚⊚ Schluß machen ›Feierabend machen‹ (vgl. L320 Trübner), ›sich das Leben nehmen‹ (vgl. L337 WdG), präpositional in »festen Wendungen« (L320 Trübner) Schluß mit etwas machen, mit jmdm. ist Schluß ›ist dem Tod nah‹, mit jmdm. Schluß machen ›eine Beziehung auflösen‹ (vgl. L337 WdG); dazu Schlußakt (s. unten), Schlußchor, Schlußbetrachtung usw.;
5 zu schließen(6) in der ⇓ "S168" Logik ›Folgerung‹: einen Schluß machen (L308 Kaspar Stieler), ziehen (L004 Johann Christoph Adelung), ein schluß… ist… die ableitung eines urtheils aus dem andern (I.Kant; L059 DWb), der irrthum liegt allein in übereilten schlüssen(Wieland; L059 DWb); dazu Kettenschluß, Rückschluß, "Fehlschluß", "Trugschluß"; Schlußfolge (s. unten), Schlußfolgerung, Schlußsatz;
6 ›Beschluß‹ (↑ "beschließen") oder ›Entschluß‹ (↑ "entschließen") noch im 18. Jahrhundert üblich: sie haben ihren letzten Schluß gefaßt in Wien (Schiller), Terzkis Regimenter stimmen alle in diesen Schluß (Schiller), wie er sinnt, befürcht' ich andern harten Schluß von ihm (Goethe), es bedarf hier schnellen Rat und Schluß (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Iphigenie 1368); häufig bei den Klassikern Schluß des Schicksals, des Parlaments, noch jetzt allgemein Ratschluß.
Schlußakt (19. Jahrhundert) »der letzte akt eines dramas« (L059 DWb), übertragen für ein letztes entscheidendes Ereignis (ebenda);
Schlußfolge (L033 Joachim Heinrich Campe) »was aus einem Schlusse oder aus den Schlüssen erfolgt, sich ergiebt.. Die letzte Folge,.. welche man aus etwas ziehet« (ebenda): die rechtmäszigkeit der schlußfolge anzugreifen (Schiller; L059 DWb), ebenso Schlußfolgerung (L264 Daniel Sanders);
Schlußlicht (L056 Duden 121941) beim Auto, Zug, scherzhaft, wenn man ihn verpaßt hat: nur noch die Schlußlichter sehen (L337 WdG); übertragen ›die/ der Letzte‹, ⇓ "S205" »Schlußlicht«–- aktuellstes Sportwort (A303 Victor Klemperer 19.8.1956; Tagebücher II,577), einer Schulklasse (L337 WdG);
Schlußpunkt (L004 Johann Christoph Adelung) z. B. am Ende eines Satzes,
⊚ einen Schlußpunkt setzen ›beenden‹;
Schlußstein mhd. slosstein »keilförmige Steine, womit ein Bogen, oder ein Gewölbe geschlossen wird« (L004 Johann Christoph Adelung), häufig übertragen wie Schlußpunkt: philosophie… sollte der schlußstein und nicht der anfang unsrer bildung sein (Ludwig; L059 DWb);
Schlußstrich (L320 Trübner s. v. Strich); übertragen ›beenden‹:
⊚ einen Schlußstrich (unter etwas) ziehen;
Schlußverkauf ⇓ "S149" (L056 Duden 121941) ›Verkauf verbilligter Ware am Ende einer Saison‹;
schlüssig um 1500;
1 ›entschlossen sein‹, in sich schlüssig sein/ werden, häufig negiert: er war sich darüber noch nicht schlüssig ›er war sich noch nicht im klaren‹, bis ins 19. Jahrhundert mit werden (vgl. J. L.L078 Johann Leonhard Frisch, L059 DWb), Gegensatz unschlüssig (L308 Kaspar Stieler) ›unentschieden‹;
2 ›folgerichtig, überzeugend‹: ein schlüssiger Beweis.
2 auch zu schließen(2) wenig üblich: Schluß der Schenkel beim Reiben (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 26,232,20);
3 zu schließen(3) ›Abschluß‹ in Zusammensetzungen: Friedensschluß, Vertragsschluß;
4 zu schließen(4) und (5) ganz üblich ›Ende‹: der Schluß eines Briefe, einer Comödie (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch), häufig ohne Artikel kurz vor/ nach Schluß, Schluß einer Rede, zum schlusse kommen (L059 DWb), parlamentarisch schluß einer debatte (L059 DWb), als Antrag mit bestimmtem Artikel Schluß der Debatte; zum Schluß, imperativisch schluß! »als zuruf an einen sprechenden, dasz er aufhören soll« (L059 DWb);
⊚⊚ Schluß machen ›Feierabend machen‹ (vgl. L320 Trübner), ›sich das Leben nehmen‹ (vgl. L337 WdG), präpositional in »festen Wendungen« (L320 Trübner) Schluß mit etwas machen, mit jmdm. ist Schluß ›ist dem Tod nah‹, mit jmdm. Schluß machen ›eine Beziehung auflösen‹ (vgl. L337 WdG); dazu Schlußakt (s. unten), Schlußchor, Schlußbetrachtung usw.;
5 zu schließen(6) in der ⇓ "S168" Logik ›Folgerung‹: einen Schluß machen (L308 Kaspar Stieler), ziehen (L004 Johann Christoph Adelung), ein schluß… ist… die ableitung eines urtheils aus dem andern (I.Kant; L059 DWb), der irrthum liegt allein in übereilten schlüssen(Wieland; L059 DWb); dazu Kettenschluß, Rückschluß, "Fehlschluß", "Trugschluß"; Schlußfolge (s. unten), Schlußfolgerung, Schlußsatz;
6 ›Beschluß‹ (↑ "beschließen") oder ›Entschluß‹ (↑ "entschließen") noch im 18. Jahrhundert üblich: sie haben ihren letzten Schluß gefaßt in Wien (Schiller), Terzkis Regimenter stimmen alle in diesen Schluß (Schiller), wie er sinnt, befürcht' ich andern harten Schluß von ihm (Goethe), es bedarf hier schnellen Rat und Schluß (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Iphigenie 1368); häufig bei den Klassikern Schluß des Schicksals, des Parlaments, noch jetzt allgemein Ratschluß.
Schlußakt (19. Jahrhundert) »der letzte akt eines dramas« (L059 DWb), übertragen für ein letztes entscheidendes Ereignis (ebenda);
Schlußfolge (L033 Joachim Heinrich Campe) »was aus einem Schlusse oder aus den Schlüssen erfolgt, sich ergiebt.. Die letzte Folge,.. welche man aus etwas ziehet« (ebenda): die rechtmäszigkeit der schlußfolge anzugreifen (Schiller; L059 DWb), ebenso Schlußfolgerung (L264 Daniel Sanders);
Schlußlicht (L056 Duden 121941) beim Auto, Zug, scherzhaft, wenn man ihn verpaßt hat: nur noch die Schlußlichter sehen (L337 WdG); übertragen ›die/ der Letzte‹, ⇓ "S205" »Schlußlicht«–- aktuellstes Sportwort (A303 Victor Klemperer 19.8.1956; Tagebücher II,577), einer Schulklasse (L337 WdG);
Schlußpunkt (L004 Johann Christoph Adelung) z. B. am Ende eines Satzes,
⊚ einen Schlußpunkt setzen ›beenden‹;
Schlußstein mhd. slosstein »keilförmige Steine, womit ein Bogen, oder ein Gewölbe geschlossen wird« (L004 Johann Christoph Adelung), häufig übertragen wie Schlußpunkt: philosophie… sollte der schlußstein und nicht der anfang unsrer bildung sein (Ludwig; L059 DWb);
Schlußstrich (L320 Trübner s. v. Strich); übertragen ›beenden‹:
⊚ einen Schlußstrich (unter etwas) ziehen;
Schlußverkauf ⇓ "S149" (L056 Duden 121941) ›Verkauf verbilligter Ware am Ende einer Saison‹;
schlüssig um 1500;
1 ›entschlossen sein‹, in sich schlüssig sein/ werden, häufig negiert: er war sich darüber noch nicht schlüssig ›er war sich noch nicht im klaren‹, bis ins 19. Jahrhundert mit werden (vgl. J. L.L078 Johann Leonhard Frisch, L059 DWb), Gegensatz unschlüssig (L308 Kaspar Stieler) ›unentschieden‹;
2 ›folgerichtig, überzeugend‹: ein schlüssiger Beweis.