Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schiß
(1582; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt)1 zunächst zur Hauptbedeutung von ↑ "scheißen", so noch umgangssprachlich Dünnschiß; übertragen
2 (veraltet) ›etwas Geringfügiges, Nichtiges‹ (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734);
3 (veraltet) ⇓ "S211" studentensprachlich Schiß haben »in Schulden stecken« (1781 Kindleben; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 2,210);
4 heute gewöhnlich umgangssprachlich ⇓ "S047" derb ›Angst‹ (↑ "Angst"), so zuerst studentensprachlich (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 3,183): Duell[e]sind meistentheils Schißproben, keine Muthproben; wer sich dem Duelle entgegenstellt, hat mehr Courage(1828, R.A233 Robert Schumann, Tagebücher I,114), wohl unter Einfluß des älteren Schisser (Gegensatz zu "Renommist" 1781 Kindleben; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 2,209), nach "Scheißkerl" ›Angsthase‹, die feste Wendung
Schiß habenAngst haben‹.
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