Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schirm
ahd. scirm, nur deutsch und niederländisch, wurzelverwandt lat. scortum; in der älteren Sprache wie das Verb schirmen vorzugsweise in bezug auf Kampf gebraucht; allgemein heute gehobene Bezeichnung für ›Tätigkeit des Schützens‹ bzw. ›schützender Gegenstand‹, personifiziert: unter deinem Schutz und Schirm, Schirm und Schild (A180 Martin Luther, Psalm 119,114), des ländlichen Daches/ Schirms(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Venezianische Epigramme 82,3f.); verbreitet in Zusammensetzungen: Bettschirm, Lampenschirm, Mützenschirm, Ofenschirm, "Regenschirm", "Sonnenschirm"; physikalisch-technisch kurz für ↑ "Bildschirm". Schirmherr (L200 Josua Maaler) »wofür jetzt Schutzherr üblicher ist« (L004 Johann Christoph Adelung), heute vor allem im Bereich des öffentlichen Lebens ›prominente Person, die eine Institution, Veranstaltung u.ä. fördert, vertritt, betreut‹;
schirmen ahd. scirmen, in der älteren Sprache besonders beim Fechten ›sich decken‹, daher mittelhochdeutsch geradezu ›fechten‹, in welchem Sinn es in die romanischen Sprachen übergegangen ist (ital. schermire, franz. escrimer), jetzt vor allem literarisch, allgemeiner dafür abschirmen, beschirmen.
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