Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schimmern
um 1500 aus dem ⇓ "S150" Niederdeutschen in die Schriftsprache (A180 Martin Luther, Psalm 68,14); verwandt mit ⇑ "Schimmel", "scheinen";1 auf schwach, undeutlich Wahrnehmbares bezogen, durch die… blätterkränze schimmert / … das abendroth (Körner; L059 DWb), übertragen Tugend schimmert auch im Tunkeln (L308 Kaspar Stieler), ferne hoffnung schimmert (Platen; L059 DWb);
2 vom angenehmen Eindruck ›glänzen, strahlen‹: Sein Kleid schimmert von Golde (L308 Kaspar Stieler), auf Personen bezogen mein liebchen… / das wie morgen schimmert (Herder; L059 DWb). Daraus ⇓ "S183" rückgebildet
Schimmer (17. Jahrhundert); ⇓ "S126" Lieblingswort Klopstocks, von diesem auch im Plural gebraucht; dem Verb entsprechend vom schwach wahrnehmbaren, glänzenden Schein; übertragen ›ein sehr geringes Maß‹: nur einen schimmer kenntnisz(Goethe; L059 DWb), umgangssprachlich negiert
nicht ein/ kein (blasser) Schimmer zumeist auf nichtvorhandendes Wissen bezogen (vgl. L320 Trübner).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: schimmern