Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
schildern
abgeleitet aus ⇓ "S239" untergegangenem Schilder, mhd. schiltæreSchildmacher‹, dann speziell ›Schildbemaler‹, ⇓ "S025" endlich ›Maler‹ überhaupt, so noch jetzt im Niederländischen, wohl von da übernommen von Moscherosch, Lauremberg, Brockes; daher im 17. Jahrhundert ›malen‹ (L284 Justus Georg Schottelius 1663, häufig bei Brockes), um 1740 übertragen, bei L003 Johann Christoph Adelung 1780 schön gedeutet: Figürlich schildert auch der Redner, der Dichter, wenn er… ein Ding nach allen seinen Theilen der Einbildungskraft durch Worte gegenwärtig macht; den Schriftstellern des 18. Jahrhunderts scheint das Bewußtsein der älteren Bedeutung noch lebendig gewesen zu sein: Beiwörter, deren jedes dem Leser ein besonderes Bild in die Gedanken schildert(Lessing).Schilderung (L308 Kaspar Stieler 1691) anfangs und bis Mitte des 18. Jahrhunderts wie Schilderei (bis Anfang des 19. Jahrhunderts) ›Gemälde‹, dann »eine lebhafte Beschreibung.. ein rednerisches und poetisches Bild« (L003 Johann Christoph Adelung 1780).
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