Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
scheuern
mhd. schiuren, schuren; zur ⇓ "S063" ungeklärten Herkunft vgl. L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold, W.L244 Wolfgang Pfeifer; ursprünglich norddeutsch (L171 Paul Kretschmer 405); zunächst1reinigen, putzen‹, bis ins 18. Jahrhundert handwerkssprachlich swerte… schuern (mhd. ; L059 DWb), seit dem 16. Jahrhundert allgemeiner im Haushalt Die Stube… Geschirr scheuren (L308 Kaspar Stieler), heute v. a. ostmitteldeutsch, dafür nordniedersächs. feudeln (↑ "Feudel"), westmitteldt. und süddt. aufputzen, "putzen", sonst ↑ "wischen", aufwischen, vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 81; dazu Scheuerfrau, Scheuerlappen (L003 Johann Christoph Adelung 1780); dann auch
2reiben‹, reflexiv scheuern sich die Schweine an den Bäumen (L003 Johann Christoph Adelung 1780), seit dem späteren 19. Jahrhundert auch intransitiv ›die Haut wund machender kragen scheuert (L059 DWb) und transitiv Das Hemde scheuert mich auf dem Rücken (L264 Daniel Sanders); im Anschluß daran umgangssprachlich jmdm. eine scheuernohrfeigen‹ wohl zu einem den Kopf scheuernrüffeln‹ (L003 Johann Christoph Adelung 1780).
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