Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Schema
frühes 16. Jahrhundert < ⇓ "S082" griech.-lat. schema; ›übersichtliche, musterhafte Darstellung‹: wie die schrifft nicht fol figuren oder schemata, sonder fol sacrament sey (1521; L081 FWb), zuerst gebucht bei Rot 1571: gantz Schema Ein form, gstalt/ kleydung dauon; terminologisch Schema declinationum, conjugationum (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.), die metrischen Schemas (Platen; L266 Daniel Sanders FWb); veraltet auch ›Entwurf‹: ehe ich an die Ausarbeitung meiner Schematen denken kann (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 3.10.00); in der festen Wendung⊚ nach Schema F seit dem späteren 18. Jahrhundert (ursprünglich von den nach einem bestimmten Muster angefertigten Frontrapporten; L081 FWb) abwertend ›mechanisch, starr‹.
schematisch Mitte des 18. Jahrhunderts »vorbildlich« (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.), schematische Zeichnung »(einfache) Uebersichtszeichnung, Umrißzeichnung, Gerippzeichnung« (L273 Otto Sarrazin 21889), abwertend ›mechanisch, schablonenhaft‹;
Schematismus frühes 18. Jahrhundert »ein Vorbild, Figur, Abbildung, Entwurf oder erster Abriß von einer Sache« (L297 Sperander 1728), abwertend »steifer, einförmiger Geschäftsgang« (L111 Johann Christian August Heyse 111853): vor jedem ertödtenden Schematismus bewahrt bleiben (Schwab; L081 FWb);
schematisieren Mitte des 18. Jahrhunderts < griech. schematízein ›gestalten, formen, bilden‹; ›übersichtlich ordnen, darstellen‹ Die Ketzer stattlich ausschändiret, Und… fein schematisiert (Gellert; L081 FWb), abwertend die Gabe zu schematisieren, d. i. unbestimmte Nebelformen zu schaffen (Herder; L032 Joachim Heinrich Campe Erg.); veraltet ›entwerfen‹: und den Schluß dazu schematisiert (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 30.9.00).
frühes 16. Jahrhundert < ⇓ "S082" griech.-lat. schema; ›übersichtliche, musterhafte Darstellung‹: wie die schrifft nicht fol figuren oder schemata, sonder fol sacrament sey (1521; L081 FWb), zuerst gebucht bei Rot 1571: gantz Schema Ein form, gstalt/ kleydung dauon; terminologisch Schema declinationum, conjugationum (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.), die metrischen Schemas (Platen; L266 Daniel Sanders FWb); veraltet auch ›Entwurf‹: ehe ich an die Ausarbeitung meiner Schematen denken kann (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 3.10.00); in der festen Wendung⊚ nach Schema F seit dem späteren 18. Jahrhundert (ursprünglich von den nach einem bestimmten Muster angefertigten Frontrapporten; L081 FWb) abwertend ›mechanisch, starr‹.
schematisch Mitte des 18. Jahrhunderts »vorbildlich« (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.), schematische Zeichnung »(einfache) Uebersichtszeichnung, Umrißzeichnung, Gerippzeichnung« (L273 Otto Sarrazin 21889), abwertend ›mechanisch, schablonenhaft‹;
Schematismus frühes 18. Jahrhundert »ein Vorbild, Figur, Abbildung, Entwurf oder erster Abriß von einer Sache« (L297 Sperander 1728), abwertend »steifer, einförmiger Geschäftsgang« (L111 Johann Christian August Heyse 111853): vor jedem ertödtenden Schematismus bewahrt bleiben (Schwab; L081 FWb);
schematisieren Mitte des 18. Jahrhunderts < griech. schematízein ›gestalten, formen, bilden‹; ›übersichtlich ordnen, darstellen‹ Die Ketzer stattlich ausschändiret, Und… fein schematisiert (Gellert; L081 FWb), abwertend die Gabe zu schematisieren, d. i. unbestimmte Nebelformen zu schaffen (Herder; L032 Joachim Heinrich Campe Erg.); veraltet ›entwerfen‹: und den Schluß dazu schematisiert (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom 30.9.00).