Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
scharwenzeln
Nebenformen scherwenzeln, scharwenzen, scherwenzen, (Ende des 17. Jahrhunderts); zunächst ›das Kartenspiel Scharwenzel spielen‹, übertragen wohl unter Einfluß von "schwänzeln" (↑ "Schwanz") und in ⇓ "S230" volksetymologischer Anlehnung an franz. cher (W.L244 Wolfgang Pfeifer) umgangssprachlich ›liebedienern, übertrieben dienstbeflissen sein‹, seit Mitte des 19. Jahrhunderts (L264 Daniel Sanders) herumscharwenzeln. Scharwenzel, Scherwenzel, Ende des 17. Jahrhunderts < ⇓ "S223" tschech. cervenec; ursprünglich ›Bube in einem bestimmten Kartenspiel‹ (⇓ "S055" WenzelBube im Kartenspiel‹ [L004 Johann Christoph Adelung]); dann ›Mensch, der sich jedermann gefällig zeigen will‹; auch ›Kratzfuß‹.
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