Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
säumen
⇢ "Saum"2"S087" ahd. (far)suman, mhd. sumen (mitteldt. siumen); anfangs und bis ins 19. Jahrhundert ›aufhalten‹: säume mich nicht mit dem Reiten(Luther), es säumt' ihn eine Trümmer (Klopstock), ein ein ganzes Vierteljahrhundert gesäumtes und hingehaltenes Versprechen(E.M.Arndt); veraltet ist auch sich säumen; intransitiv ›sich aufhalten, zögern‹ (gehoben): Gedenck / das der Tod nicht seumet (A180 Martin Luther, Sirach 14,12), der weite Weg / … entschuldigt euer Säumen (A222 Friedrich Schiller, Piccolomini 1,1), dazu "versäumen", entsprechend
Säumnis mhd. sumnisseund "Versäumnis";
säumig ahd. sumig, mhd. sumic; ›zögernd, langsam‹, zumeist im Wirtschaftsleben ›einen Termin nicht beachtensäumiger Schuldner (L003 Johann Christoph Adelung 1777);
saumselig mhd. sumeselicnachlässig, langsam‹ (heute gehoben), abgeleitet aus Saumsal (mhd. , bis ins 18. Jahrhundert).
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