Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sang
Mask. , ahd. sanc Neutr. , mhd. sanc Mask. / Neutr. , gemeingermanisch (got. saggws, engl. song), zu ↑ "singen"; seit dem 18. Jahrhundert (vgl. L033 Joachim Heinrich Campe) nur noch literarisch, kollektiv oder für ein einzelnes Lied verwendet, so in Minnesang (↑ "Minne"), bzw. als Handlungsbezeichnung ›Gesang‹, in allgemeinem Gebrauch geblieben ⇓ "S243"⊚⊚ ohne Sang und Klang ursprünglich ›ohne Liedersingen und Glockengeläut‹ (Logau; L059 DWb), dann ›einfach, in aller Stille‹ (vgl. L059 DWb), mit Sang und Klangfröhlich, festlich‹, begrabt den Leib / Mit Klang und Sang und Klage (G.A.A032 Gottfried August Bürger, Lenore), "Singsang" (bei G.A.Bürger mit Sing und Sang).
Sänger ahd. sangari (nach lat. cantor), ursprünglich ⇓ "S110" kirchlich, seit dem Mittelhochdeutschen auch weltlich; als Bezeichnung einer singenden Person, ⇓ "S140" moviert: Ein gute Sangerin (L200 Josua Maaler), übertragen ›Singvogeldie Sänger des Waldes (Zachariä; L003 Johann Christoph Adelung 1777); speziell »[eine Person], welche nach den Regeln der Kunst zu singen weiß« (ebenda), Opern-Sänger (ebenda); dann auch "singen" folgend »Dichter« (ebenda), bei Opitz Singer;
⊚⊚ des Sängers Fluch (Uhland, Gedichttitel), da schweigt des Sängers Höflichkeit (1804; vgl. L027 Büchmann).
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