Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sand
Mask. , ahd. / mhd. santMask. / Neutr. , altgermanisch (altnord. sandr, engl. sand), urverwandt griech. ámathos; Kollektivsingular, ›feinkörnige Quarzsubstanz‹: heißer… truckener Sand (L308 Kaspar Stieler), im… tieffen Sande von Lybien (L169 Matthias Kramer); in zahlreichen Redensarten, als Untergrund mit dem Begriff des Unfesten: einem törichten Man gleich / der sein Haus auff den Sand bawet (A180 Martin Luther, Matthäus 7,26), übertragen ›sich auf Ungewisses verlassen‹; als Attribut großer Gewässer, mit dem Begriff der großen Menge: Getreide… vber die mas viel / wie sand am meer (A180 Martin Luther, 1.Mose 41,49), des Flüchtigen, dazu im Sand verlaufen wenn ein Vorhaben nicht mehr weiter verfolgt wird (vgl. L059 DWb), des Trockenen, danach ursprünglich in der Schiffahrt, heute
auf dem Sande sitzen (L169 Matthias Kramer) ›handlungsunfähig sein‹ bzw. entsprechend jmdn. auf den Sand setzen; auf die körnige Struktur bezogen mit dem Begriff des Rauhen:
jmdm. Sand in die Augen streuen (vgl. L308 Kaspar Stieler) ursprünglich als Kampflist, übertragen ›irreführen‹, heute
Sand im GetriebeStörung‹; im Sinne von ›Schlaf‹ zu Kindern: Du hast ja Sand im Auge (s. unten Sandmann); metonymisch ›sandiges Ufer‹, ›sandige Gegend‹, daher auch Ortsnamen. Dazu versanden.
Sandbad L003 Johann Christoph Adelung 1777, A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 27,206,20;
Sandbank L169 Matthias Kramer 1678;
Sandmann L003 Johann Christoph Adelung 1777; Märchenfigur, die zitiert wird, wenn sich müde Kinder die Augen reiben, und von der es heißt, daß sie ihnen Sand in die Augen streue; häufiger im Diminutiv Sandmännchen;
Sanduhr L004 Johann Christoph Adelung 1798, auch übertragen oder sanduhren, wenn die unsers lebens so rein ausgelaufen ist, dasz sie in der andern welt umgekehrt wird (Jean Paul, Siebenkäs; L059 DWb).
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