Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sage
ahd. saga, mhd. sage mit weiter Bedeutung entsprechend dem Verb;1.1 »das, was gesagt wird« (L059 DWb), so auch noch im Neuhochdeutschen und widerlegst die sage: / du, holde nacht, seyst niemands freund (Hagedorn; L059 DWb), ⇑ "Aussage", "Absage", "Zusage"; schon im Mittelhochdeutschen
1.2 ›Bericht über, Kunde von etwas‹, zumeist mit der Bestimmung ›unsicher‹ (14. Jahrhundert), so auch bei L200 Josua Maaler und L105 Georg Henisch: und sind die Griechen zurückgekehrt wie die sage verbreitet? (Schiller; L059 DWb), dazu veraltet einen in eine Sage bringen ›in böses Gerede, Geschwätz‹ (L308 Kaspar Stieler); da zumeist über Vergangenes berichtet wurde, »entwickelt sich der moderne begriff von sage als« (L059 DWb)
2 ⇓ "S127" »kunde von ereignissen der vergangenheit, welche einer historischen beglaubigung entbehrt« (ebenda) Das Märchen ist poetischer, die Sage historischer (Brüder A086 Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsche Sagen, 1816, Vorrede), dazu auch Volkssage (ebenda); Volkssagen des Deutschen, hg. von Philipp v.Steinau (= Ferdinand Grimm), ↑ "Heldensage", Göttersage; auch bezogen auf eine besondere Überlieferung Sage von Siegfried, eine schwedische Sage, auch redensartlich der Sage nach, wie die Sage geht (L059 DWb).
Saga Plural Sagas, literaturwissenschaftlicher Terminus für die altnordische, insbesondere altisländische Prosaerzählung des Mittelalters, im 19. Jahrhundert aufgekommen, R.Heinzel, Beschreibung der isländischen Saga, 1881;
sagenhaft
1 ›dem Wesen der Sage entsprechend‹ jene alten sagenhaften Gestalten (1853 H.Hettner, Griechische Reiseskizzen 211), dann auch (20. Jahrhundert) übertragen der sagenhafte Onkel aus Amerika; heute auch
2.1 ⇓ "S229" Steigerungswort sagenhafte Leistung (L337 WdG),
2.2 Verstärkungswort sagenhaft blöder Text (H.Kant; ebenda) sowie
2.3 ⇓ "S060" Entzückungswort »War es schön?« »Es war sagenhaft!!«
ahd. saga, mhd. sage mit weiter Bedeutung entsprechend dem Verb;1.1 »das, was gesagt wird« (L059 DWb), so auch noch im Neuhochdeutschen und widerlegst die sage: / du, holde nacht, seyst niemands freund (Hagedorn; L059 DWb), ⇑ "Aussage", "Absage", "Zusage"; schon im Mittelhochdeutschen
1.2 ›Bericht über, Kunde von etwas‹, zumeist mit der Bestimmung ›unsicher‹ (14. Jahrhundert), so auch bei L200 Josua Maaler und L105 Georg Henisch: und sind die Griechen zurückgekehrt wie die sage verbreitet? (Schiller; L059 DWb), dazu veraltet einen in eine Sage bringen ›in böses Gerede, Geschwätz‹ (L308 Kaspar Stieler); da zumeist über Vergangenes berichtet wurde, »entwickelt sich der moderne begriff von sage als« (L059 DWb)
2 ⇓ "S127" »kunde von ereignissen der vergangenheit, welche einer historischen beglaubigung entbehrt« (ebenda) Das Märchen ist poetischer, die Sage historischer (Brüder A086 Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsche Sagen, 1816, Vorrede), dazu auch Volkssage (ebenda); Volkssagen des Deutschen, hg. von Philipp v.Steinau (= Ferdinand Grimm), ↑ "Heldensage", Göttersage; auch bezogen auf eine besondere Überlieferung Sage von Siegfried, eine schwedische Sage, auch redensartlich der Sage nach, wie die Sage geht (L059 DWb).
Saga Plural Sagas, literaturwissenschaftlicher Terminus für die altnordische, insbesondere altisländische Prosaerzählung des Mittelalters, im 19. Jahrhundert aufgekommen, R.Heinzel, Beschreibung der isländischen Saga, 1881;
sagenhaft
1 ›dem Wesen der Sage entsprechend‹ jene alten sagenhaften Gestalten (1853 H.Hettner, Griechische Reiseskizzen 211), dann auch (20. Jahrhundert) übertragen der sagenhafte Onkel aus Amerika; heute auch
2.1 ⇓ "S229" Steigerungswort sagenhafte Leistung (L337 WdG),
2.2 Verstärkungswort sagenhaft blöder Text (H.Kant; ebenda) sowie
2.3 ⇓ "S060" Entzückungswort »War es schön?« »Es war sagenhaft!!«