Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Saft
Mask. , bis 16. Jahrhundert Neutr. , ahd. / mhd. (bis zum 14. Jahrhundert) saf(altengl. sæp, engl. sap), wohl urverwandt mit lat. sapa›eingekochter Most‹, illyr. sabaium ›Bier‹;1.1 ›das Wachstum bewirkende Flüssigkeit von Pflanzen‹: Saft in den Beumen (L308 Kaspar Stieler), im besten Saft stehen (L169 Matthias Kramer);
1.2 ›aus Früchten, Gemüse gewonnene Flüssigkeit‹ den Saft aus etwas pressen (L169 Matthias Kramer), zu einem bestimmten Zweck zubereitet: hier ist ein Saft, der eilig trunken macht (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,732);
1.3 ›Flüssigkeit in tierischem Fleisch‹: Braten… in seinem Saft (L169 Matthias Kramer);
2 auf den menschlichen Körper bezogen, ›Lebenselixier‹, häufig im Plural: die besten säfte (Klinger; L059 DWb), übertragen ›Kraft‹, mit diesem formelhaft verbunden (Mitte des 17. Jahrhunderts; L059 DWb): das gibt Saft und Kraft (L169 Matthias Kramer), auf Sprache bezogen ›ausdrucksvoll‹ (Luther; L059 DWb); speziell ›Blut‹: der rote Saft (L308 Kaspar Stieler), dann v. a. umgangssprachlich bzw. scherzhaft Blut ist ein ganz besondrer Saft (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,1740).
Saftladen heute umgangssprachlich ›schlecht geführter Betrieb‹;
saften mhd. saffen; heute nur intransitiv ›Saft gewinnen‹, ursprünglich auch ›saftig sein‹, so auch transitiv;
saftig mhd. saffec, saffic; ›voll Flüssigkeit‹; umgangssprachlich übertragen, ursprünglich abwertend »auf eine grobe Art unkeusch« (L003 Johann Christoph Adelung 1777), heute auch abgeblaßt ›kräftig‹: eine saftige Ohrfeige.
Mask. , bis 16. Jahrhundert Neutr. , ahd. / mhd. (bis zum 14. Jahrhundert) saf(altengl. sæp, engl. sap), wohl urverwandt mit lat. sapa›eingekochter Most‹, illyr. sabaium ›Bier‹;1.1 ›das Wachstum bewirkende Flüssigkeit von Pflanzen‹: Saft in den Beumen (L308 Kaspar Stieler), im besten Saft stehen (L169 Matthias Kramer);
1.2 ›aus Früchten, Gemüse gewonnene Flüssigkeit‹ den Saft aus etwas pressen (L169 Matthias Kramer), zu einem bestimmten Zweck zubereitet: hier ist ein Saft, der eilig trunken macht (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,732);
1.3 ›Flüssigkeit in tierischem Fleisch‹: Braten… in seinem Saft (L169 Matthias Kramer);
2 auf den menschlichen Körper bezogen, ›Lebenselixier‹, häufig im Plural: die besten säfte (Klinger; L059 DWb), übertragen ›Kraft‹, mit diesem formelhaft verbunden (Mitte des 17. Jahrhunderts; L059 DWb): das gibt Saft und Kraft (L169 Matthias Kramer), auf Sprache bezogen ›ausdrucksvoll‹ (Luther; L059 DWb); speziell ›Blut‹: der rote Saft (L308 Kaspar Stieler), dann v. a. umgangssprachlich bzw. scherzhaft Blut ist ein ganz besondrer Saft (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,1740).
Saftladen heute umgangssprachlich ›schlecht geführter Betrieb‹;
saften mhd. saffen; heute nur intransitiv ›Saft gewinnen‹, ursprünglich auch ›saftig sein‹, so auch transitiv;
saftig mhd. saffec, saffic; ›voll Flüssigkeit‹; umgangssprachlich übertragen, ursprünglich abwertend »auf eine grobe Art unkeusch« (L003 Johann Christoph Adelung 1777), heute auch abgeblaßt ›kräftig‹: eine saftige Ohrfeige.