Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Sack
ahd. / mhd. sac< lat. saccus, griech. sákkos (über hebr. sak < ⇓ "S017" assyr. šakku) in alle germanischen Sprachen entlehnt;1 ›Behälter aus grobem Stoff, Leinen‹, als Maßangabe Plural Sack, dazu ein Sack voll übertragen ›sehr viel‹: ein sag vol kunst (mhd. ; L059 DWb), biblisch ›aus grobem Stoff verfertigtes Trauerkleid‹, daher noch allgemein in Sack und Asche;
⊚⊚ jmdn. in den Sack stecken ›jmdn. unterkriegen‹ (frühnhd.), auch ›jmdm. überlegen sein‹ (L308 Kaspar Stieler; vgl. L019 Wilhelm Borchardt 407), etwas im Sack haben ›sicher haben‹; etwas/ die Katze im Sack kaufen/ verkaufen(frühnhd.) ›unbesehen‹; in den Sack hauenumgangssprachlich ›sich davonmachen‹: O Tannenbaum, o Tannenbaum, der Kaiser hat in 'n Sack gehaun (1918 Berlin); den Sack schlägt man, den Esel meint man (Luther); ⇓ "S243" mit Sack und Pack (früheres 16. Jahrhundert; L059 DWb) ›mit großem und kleinem Gepäck‹; mittelhochdeutsch/ neuhochdeutsch bis 18. Jahrhundert, dann mundartlich (besonders süddeutsch) (L171 Paul Kretschmer 541)
2 ›Tasche‹, ›Tüte‹, daher süddeutsch und umgangssprachlich Sacktuch ›Taschentuch‹ (↑ "Taschentuch"), Sackuhr usw.;
3 vielfach übertragen, auf Teile des menschlichen Körpers Magensack (frühnhd.), dazu redensartlich seinen Sack fullen(L033 Joachim Heinrich Campe), Hodensack (ebenda) (↑ "Hoden"), auch ›Vagina‹: sie rufft mir zu: ins säckgen nein! / es ist zwar klein; / doch must du hier gesacket sein (Hofmannswaldau; L059 DWb), Tränensack (Ende des 18. Jahrhunderts); umgangssprachliches ⇓ "S191" Schimpfwort, ursprünglich (mhd. ) auf Frauen bezogen; ›Ende einer Gasse, eines Hohlwegs ohne Ausgang‹ (1666; L059 DWb) die Gasse endigt in einem Sack (Schiller), gewöhnlich
Sackgasse (L033 Joachim Heinrich Campe), übertragen zur Bezeichnung von Ausweglosigkeit: dessen Lebensweg eine dunkle Sackgasse ist (Jean Paul; L033 Joachim Heinrich Campe), abstrakt keinen Ausweg aus der erkenntnistheoretischen Sackgasse (N.A048 Norbert Elias, Prozeß Einl.XLVIII);
Säckel ahd. seckill < lat. saccellus, ⇓ "S050" Diminutiv zu saccus; ›kleiner Sack‹; speziell ›Geldbeutel‹, übertragen ›öffentliche Kasse‹: gemeiner Seckel (16. Jahrhundert; W.L244 Wolfgang Pfeifer), Staatssäckel;
sacken1 ⇓ "S087" (14. Jahrhundert); anfangs in der Form secken
1 ›in einem Sack ertränken‹ (⇓ "S181" rechtssprachlich), unumgelautet sacken (1475; L059 DWb); seit dem 15. Jahrhundert allgemeiner
2 ›etwas in einen Sack füllen‹: wie zierlich gesackt, auf unsere Reise zusammengepackt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Claudine 1240);
Säckler ahd. sekilari, mhd. secklære, seckler; ⇓ "S035" eigentlich ›Verfertiger von Säckeln‹, ⇓ "S212" ⇓ "S084" süddeutsche Gewerbebezeichnung ›Lederarbeiter‹ (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom Juni 1771).
⊚⊚ jmdn. in den Sack stecken ›jmdn. unterkriegen‹ (frühnhd.), auch ›jmdm. überlegen sein‹ (L308 Kaspar Stieler; vgl. L019 Wilhelm Borchardt 407), etwas im Sack haben ›sicher haben‹; etwas/ die Katze im Sack kaufen/ verkaufen(frühnhd.) ›unbesehen‹; in den Sack hauenumgangssprachlich ›sich davonmachen‹: O Tannenbaum, o Tannenbaum, der Kaiser hat in 'n Sack gehaun (1918 Berlin); den Sack schlägt man, den Esel meint man (Luther); ⇓ "S243" mit Sack und Pack (früheres 16. Jahrhundert; L059 DWb) ›mit großem und kleinem Gepäck‹; mittelhochdeutsch/ neuhochdeutsch bis 18. Jahrhundert, dann mundartlich (besonders süddeutsch) (L171 Paul Kretschmer 541)
2 ›Tasche‹, ›Tüte‹, daher süddeutsch und umgangssprachlich Sacktuch ›Taschentuch‹ (↑ "Taschentuch"), Sackuhr usw.;
3 vielfach übertragen, auf Teile des menschlichen Körpers Magensack (frühnhd.), dazu redensartlich seinen Sack fullen(L033 Joachim Heinrich Campe), Hodensack (ebenda) (↑ "Hoden"), auch ›Vagina‹: sie rufft mir zu: ins säckgen nein! / es ist zwar klein; / doch must du hier gesacket sein (Hofmannswaldau; L059 DWb), Tränensack (Ende des 18. Jahrhunderts); umgangssprachliches ⇓ "S191" Schimpfwort, ursprünglich (mhd. ) auf Frauen bezogen; ›Ende einer Gasse, eines Hohlwegs ohne Ausgang‹ (1666; L059 DWb) die Gasse endigt in einem Sack (Schiller), gewöhnlich
Sackgasse (L033 Joachim Heinrich Campe), übertragen zur Bezeichnung von Ausweglosigkeit: dessen Lebensweg eine dunkle Sackgasse ist (Jean Paul; L033 Joachim Heinrich Campe), abstrakt keinen Ausweg aus der erkenntnistheoretischen Sackgasse (N.A048 Norbert Elias, Prozeß Einl.XLVIII);
Säckel ahd. seckill < lat. saccellus, ⇓ "S050" Diminutiv zu saccus; ›kleiner Sack‹; speziell ›Geldbeutel‹, übertragen ›öffentliche Kasse‹: gemeiner Seckel (16. Jahrhundert; W.L244 Wolfgang Pfeifer), Staatssäckel;
sacken1 ⇓ "S087" (14. Jahrhundert); anfangs in der Form secken
1 ›in einem Sack ertränken‹ (⇓ "S181" rechtssprachlich), unumgelautet sacken (1475; L059 DWb); seit dem 15. Jahrhundert allgemeiner
2 ›etwas in einen Sack füllen‹: wie zierlich gesackt, auf unsere Reise zusammengepackt (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Claudine 1240);
Säckler ahd. sekilari, mhd. secklære, seckler; ⇓ "S035" eigentlich ›Verfertiger von Säckeln‹, ⇓ "S212" ⇓ "S084" süddeutsche Gewerbebezeichnung ›Lederarbeiter‹ (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Brief vom Juni 1771).