Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Rotz
ahd. (h)roz, mhd. ro(t)z, westgermanisch (altengl. hrot), wohl zu einem germanischen Verb (ahd. hruzzan) ›schnarchen, schnauben‹; umgangssprachlich ›Nasenschleim‹: Laura zog die Tischdecke herab, um Tränen und Rotz bewältigen zu können (A191 Irmtraud Morgner, Amanda 162); Rotz und Wasser (›sehr‹) weinen/ heulen (frühes 16. Jahrhundert; L059 DWb): Soll ich Rotz und Wasser flennen? (B.A247 Botho Strauß, Besucher 81); auch Bezeichnung einer mit Ausfluß aus der Nase verbundenen Pferdekrankheit.Rotznase (1587; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), meist als ⇓ "S191" Schimpfwort wie Rotzbube, Rotzjunge, Rotzlöffel. Im eigentlichen Sinn: ungeachtet seines kleinen Rotznäschens(A075 Johann Wolfgang von Goethe, Werther 19,27,23);
Rotzfahne umgangssprachlich ›Taschentuch‹ (L337 WdG) (↑ "Taschentuch");
rotzfrechumgangssprachlich ›sehr frech‹ (L322 UWb), nach älterem frech wie Rotz, dafür auch
rotzig (Luther; L059 DWb).
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