Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Roß
ahd. (h)ros, mhd. ros, rosses, altgermanisch (altnord. hross, engl. horse). Mittelhochdeutsch rosStreitroß‹, pfertleichtes Reitpferd‹. Es tritt dann Vermischung ein. In der neueren im wesentlichen gehobenen Schriftsprache nur ›zum Reiten dienendes Pferd‹, besonders alemannisch und österreichisch dagegen das gewöhnliche Wort wie in der Schriftsprache Pferd, nicht selten mit einem Plural Rösser. Diese Bedeutung liegt auch Roßkamm und Roßtäuscher (s. unten) zugrunde. ⇑ "Gaul", "Pferd" (L171 Paul Kretschmer 36,61,600; L066 Jürgen Eichhoff, Karte 99)⊚⊚ auf dem hohen Roß sitzen/ reitenhochmütig sein‹ (16. Jahrhundert; L258 Lutz Röhrich), Roß und Reiter nennenPersonen und Fakten eindeutig benennen‹ (1972; L097 GWb).
Roßkamm zu mhd. roskamp, roßkammPferdestriegel‹ (23L175 Friedrich Kluge/ L175 Elmar Seebold), seit etwa 1560 verächtlich ›Pferdehändler (der die Pferde herausputzt)‹ (vgl. L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), »seit dem 19. Jahrhundert seltener werdend« (L320 Trübner), vgl. älteres gleichbedeutendes
Roßtäuscher mhd. rostuscher von mhd. tuschen(betrügerischen) Tausch treiben‹, »bis gegen Ende des 18.Jhs. allgemein üblich« (L320 Trübner);
Roßkur (umgangssprachlich) »eine gewagte kur mit ungeheuerlichen mitteln« (1873; L059 DWb).
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