Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Romanze
um 1680 < franz. romance, wie ↑ "Roman" eigentlich ⇓ "S127" ›Dichtung in der romanischen Volkssprache‹; bis ins 18. Jahrhundert1Roman‹; in Spanien im Gegensatz zu den Nachahmungen der künstlicheren italienischen Formen z. T. erzählenden Inhalts speziell für Lieder in der volkstümlichen Form; im Deutschen von Gleim durch seine teils direkten, teils indirekten Nachahmungen der spanischen Romanzen 1756 als Gattungsbegriff eingeführt im Sinne von
2kürzeres volkstümliches episodisches Erzähllied‹, der sich (neben ↑ "Ballade", das sich im 19. Jahrhundert allmählich durchsetzt und Romanze auf die unmittelbar dem Spanischen nachgebildeten Gedichte zurückdrängt) speziell für die neue Gattung der erzählenden Lieder (zunächst im Bänkelsängerton) festsetzt; seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts in der ⇓ "S141" Musik
3einfaches, gefühlvolles Strophenlied‹ bzw. seit Ende des 18. Jahrhunderts auch instrumental, vgl. Beethoven, Romanze für Violine und Orchester; jung ist
4Liebesabenteuer‹ (1952; L081 FWb), nicht schon bei A222 Friedrich Schiller, Karlos 2,8, wie im L337 WdGaufgrund einer Fehlinterpretation angegeben.
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